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Immer mehr Senioren Opfer von Enkeltricks

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Kassel. Immer häufiger werden Senioren in Stadt und Landkreis Kassel Opfer von Trickbetrügern. Nach leichten Rückgängen in den Jahren 2008 und 2009 haben die Fälle der Enkeltricks deutlich zugenommen, sagt Polizeisprecher Wolfgang Jungnitsch.

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Täter gucken meist nur ins Telefonbuch

Der Schaden, den die Betrüger in den vergangenen zweieinhalb Jahren angerichtet haben, beziffert er mit 121.000 Euro. Wurden im gesamten vergangenen Jahr in der Stadt nur 23 Fälle angezeigt, so sind allein bis zum 10. Juni dieses Jahres 41 Fälle aktenkundig geworden. Drei Bewohnerinnen eines Kasseler Seniorenwohnheimes haben am Mittwoch Anzeige erstattet, weil vermeintliche Neffen sie am Telefon um mehrere Tausend Euro erleichtern wollten.

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Auffällig ist laut Jungnitsch der Anstieg im Landkreis, wo bislang Trickbetrüger kaum aufgetreten sind: In diesem Jahr gibt es dort bereits 17 Fälle. Die Polizei geht davon aus, dass die Dunkelziffer viel höher ist, besonders bei jenen Fällen, bei denen es bei einem Betrugsversuch bleibt. Es handele sich oft um organisierte Banden, deren Mitglieder psychologisch gut geschult seien. Die Senioren würden am Telefon immer unter Zeitdruck gesetzt, sagt Jungnitsch. Die vermeintlichen Verwandten behaupteten, für ein unaufschiebbares Geschäft ganz dringend Geld zu benötigen. Die Betrüger setzen dabei auf den Umstand, dass bei der älteren Generation die Hilfsbereitschaft generell stark ausgeprägt ist, sagt Dr. Markus Schimmelpfennig, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes.

Von Ulrike Pflüger-Scherb

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