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Henschel-Museum in Rothenditmold wird erweitert

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Kassel. Das Henschel-Museum in Rothenditmold soll erweitert und öfter geöffnet werden. Neu wird unter anderem ein Rundgang durch die Firmengeschichte sein.

Es gibt in Kassel kaum eine Familie, die nicht zumindest über drei Ecken etwas mit der Firma Henschel und ihren Nachfolgefirmen zu tun hätte. Der ehemals größte Arbeitgeber der Stadt hat Kassels Geschichte in den vergangenen 200 Jahren mitgeprägt. Daran erinnert seit neun Jahren ein ehrenamtlich betriebenes Museum, das jetzt noch einmal Rückenwind bekommt.

Hier sehen Sie Videos rund ums Museum und über einzelne Henschelprodukte

„Wir können die Ausstellungsräume endlich erweitern und demnächst einen Rundgang durch die Firmengeschichte anbieten“, sagt Helmut Weich. Er ist selbst ehemaliger Henschelaner und leitet das Museum. Auf 150 Quadratmetern Fläche werden bislang vom Modell des legendären Henschel-Drache aus dem Jahr 1848 bis zum Miniaturnachbau eines Omnibusses, von Büsten der Fimenchefs bis zum großformatigen Gemälde Sophie Henschels bereits zahlreiche interessante Exponate präsentiert. Jetzt sollen weitere 100 Quadratmeter Stellfläche hinzukommen.

Video: Henschel-Lkw im Henschel-Museum

30 000 Euro bringt der Verein mit seinen 120 Mitgliedern für den Umbau auf. Ohne Sponsoren ginge das nicht. Unterstützung bekommt das Museum aus der Stiftung des ehemaligen Rheinstahl-Henschel-Vorstandes Dietrich H. Boesken und vom Sohn des letzten Familienchefs Oscar Robert Henschel. „Wir sind Werner P. Henschel für die Finanzspritze und für ein sehr schönes Exponat dankbar, das er uns zur Verfügung gestellt hat“, sagt Helmut Weich. Es handelt sich dabei um ein kunstvoll gefertigtes und sehr repräsentatives Stück aus dem Tafelsilber der Familie Henschel.

Mit dem Gelände des früheren Henschel-Werkes Rothenditmold an der Wolfhager Straße hat der Verein einen idealen Standort für das Museum. Den stellt der Verwalter des Areals, die Düsseldorfer Habacker Holding, zur Verfügung. Das ehemalige Verwaltungsgebäude von Henschel, in dem Büros untergebracht waren, bietet auch Platz für das umfangreiche Archiv mit Dokumenten aus der Produktionsgeschichte.

Von nahezu jeder bei Henschel gebauten Lok gibt es Fotos, die als Negative nach und nach archiviert werden. Nicht nur Lokomotivfans aus Deutschland, sondern auch Besucher aus Japan, Russland, Norwegen und Südamerika haben sich hier schon umgesehen. Ab dem kommenden Jahr soll das Henschel-Museum häufiger als bislang zweimal pro Monat geöffnet sein. Da wolle man sich mit dem benachbarten Technikmuseum absprechen, sagt Helmut Weich. Der Verein sei für weitere Mitglieder und Unterstützer offen.

Henschel-Museum, Wolfhager Str. 109, geöffnet an jedem ersten Samstag und Sonntag im Monat, 14 bis 17 Uhr. Eintritt frei, Spenden erwünscht. www.henschel-museum.com

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