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Kasseler Oliver Gerke arbeitet als Comiczeichner fürs Yps-Heft

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Von: Christina Hein

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Von Kopf bis Fuß auf Yps eingestellt: Oliver Gerke zeichnet ab jetzt für das Kult-Heft Yps Comics. Die eigenen Yps-Hefte aus seiner Kindheit hütet er wie einen Schatz. Fotos: Hedler
Von Kopf bis Fuß auf Yps eingestellt: Oliver Gerke zeichnet ab jetzt für das Kult-Heft Yps Comics. Die eigenen Yps-Hefte aus seiner Kindheit hütet er wie einen Schatz. © Hedler

Kassel. "Man hat nur mit dem Erfolg, woran auch das Herz hängt." Oliver Gerke weiß, wovon erspricht. Er arbeitet künftig als Comic-Zeichner für das Yps-Magazin.

Damit ist er ans Ziel seiner Träume angelangt.

Mitten in den Sommerferien hatte ihn völlig überraschend ein Anruf aus Berlin erreicht. Der Chefredakteur vom Yps-Magazin fragte den Kasseler ohne Umschweife, ob er sich vorstellen könne, Comic-Zeichner für Yps und den Ehapa-Verlag zu werden.

Da hatten sie beim Richtigen angefragt: „Es gibt keinen größeren Yps-Fan als mich“, sagt der 42-Jährige. Mit sieben Jahren habe er sich vom Taschengeld das erste Yps-Heft gekauft. Die Großeltern steuerten

Skizze und Original: Oliver Gerke denkt sich die Comic-Geschichten aus und zeichnet sie.
Skizze und Original: Oliver Gerke denkt sich die Comic-Geschichten aus und zeichnet sie. © Helder

später 40 Pfennig pro Heft bei, damit sich der kleine Comic-Begeisterte jede Woche das 2,90 DM teuere Heft kaufen konnte. Die darin abgebildeten Abenteuer von Asterix und Obelix, von Fix und Foxi und natürlich von Yps, dem Känguru und seinen Freunden Kaspar, Platsch und Willy verschlang er geradezu.

Und dann gab es ja zu jeder Ausgabe die legendären, stets originellen Gimmicks als Geschenkzugabe: Trick-Schachteln, Formen, in denen gekochte Eier viereckig werden, 3D-Puzzles, Solarspielzeuge, Piratenpistolen oder Survival-Werkzeug. Noch heute hat Oliver Gerke seines immer in der Geldbörse dabei: klitzeklein und federleicht aber mit Schraubenzieher, Taschenmesser und allerhand mehr ausgestattet.

„Ich bin schon damals komplett in die Comic-Geschichten der Yps-Hefte abgetaucht“, sagt Oliver Gerke. Er habe immer versucht, dem Geheimnis der Zeichnungen auf die Spur zu kommen. Seine große Neugier, sein breites Interesse - auch an Naturwissenschaften und Erfindungen - und sein fester Wunsch, selber Comic-Zeichner zu werden, führt er auf seine Yps-Leidenschaft zurück.

Schon als Schüler nahm er Zeichen-Unterricht, später studierte er auf Lehramt unter anderem Deutsch, um dann noch ein Kunststudium „Visuelle Kommunikation“ draufzusatteln. Grafische Techniken wie Siebdruck und Lithografien lernte er an der Uni von der Pike auf. Inzwischen lehrt Gerke selber an der Hamburger Fernuni Kunst, Grafik, Comic und Illustration, er ist Autor zahlreicher Lehrbücher und gibt Kurse an der Vhs. Das Comiczeichnen habe er „in 35 Jahren Selbststudium“, wie er lachend sagt, perfektioniert. Er zeichne alles mit der Hand und benutze zunächst einen Buntstift und anschließend einen Pinsel. Seine zweite Leidenschaft, das Gitarrespielen, stehe seit einiger Zeit hinter den Comics zurück, sagt Gerke, der mit seiner Freundin in Bad Wilhelmshöhe lebt.

Vor mehreren Jahren hatte Oliver Gerke an einem von der Yps-Redaktion ausgeschriebenen Wettbewerb teilgenommen. Mit seinen erfundenen Comic-Helden, zwei pfiffigen Waschbären, war er auf den zweiten Platz gekommen. Den Yps-Machern aber war er als großes Talent aufgefallen und daran erinnerten sie sich jetzt.

Das nächst Yps-Heft mit Comics von Oliver Gerke ist ab 11. November im Handel.

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