Das Rosa muss runter: Die Teufelsbrücke im Bergpark wird gereinigt

Kassel. Sechs Wochen ist es nun her, dass die Teufelsbrücke mit rosa Farbe besprüht wurde (wir berichteten). Ein „Autonomes Komitee gegen die Glorifizierung von Kriegsprofiteuren und Geschichtsrevision“ hatte sich zu der Tat bekannt.
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Gestern habe die Reinigung der Fassung des Brückengeländers im Bergpark begonnen. Dazu musste die Brücke erst in ein Gerüst gesetzt werden. Und auch der Bach, der unter der Brücke durchfließt, musste abgedeckt und gesichert werden. „Damit keine Anstreichstoffe in den Teich fallen, während wir hier arbeiten“, sagt Piotr Slupczynski von der Fachabteilung Restaurierung der Firma Schalles Malerwerkstätten. Man gehe sensibel mit dem Thema Umweltschutz um.
Mit speziellen Lösemitteln beseitigt Winfried Dung nun die Farbe. Das Geländer wird mit den Mitteln eingerieben und nach zwanzig Minuten Einwirkzeit - wenn die Farbe weich geworden ist - kann er diese dann abnehmen. Um welche Art von Farbe es sich dabei handelt, ist nicht ganz sicher: „Sie ist sehr dünn und haftet schlecht“, sagt Dung. Es könne sich sowohl um Autolack als auch eine Farbe aus der Sprühdose handeln. „Als die Farbe aufgetragen wurde, muss es feucht gewesen sein, deshalb ist sie auch so lückenhaft aufgetragen.“
Beide Geländer bearbeiten
Mit Spachtel und Drahtbürste muss das Geländer nun von dem Fachmann bearbeitet und danach abgewaschen werden. „Dabei können auch kleine Abschabungen und Risse entstehen“, sagt Slupczynski: Aus diesem Grund habe man sich bei der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) dazu entschlossen, gleich beide Brückengeländer zu sanieren und winterfest zu machen. „Wir reinigen die Geländer, schleifen sie ab, geben Rostschutz darauf und streichen sie neu an.“ Die Arbeiten werden voraussichtlich vier Wochen dauern. „Wenn das Wetter mitspielt“, sagt Slupczynski.
Die Kosten dafür belaufen sich auf 6000 Euro. Das Verfahren - die MHK hatte Anzeige gegen die unbekannten Täter gestellt - wurde eingestellt.
Von Gwendolyn Träger