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Stadt kippt Verbot für Zirkus-Unternehmen: Wildtiere weiterhin erlaubt

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Wieder erlaubt: Zirkuselefanten in Kassel. Archivfoto:  nh

Kassel. Eigentlich sollten bei Zirkusvorstellungen in Kassel keine Wildtiere mehr zu sehen sein. Nachdem ein Braunbär im April 2009 aus seinem Gehege auf der Schwanenwiese ausgebüxt, einen Polizisten gebissen hatte und daraufhin in Notwehr erschossen worden war, beschloss der Magistrat der Stadt ein entsprechendes Wildtierverbot.

Demnach durften in Kassel seit Jahresanfang keine Elefanten, Jaguare, Leoparden, Tiger, Bären, Robben, Delfine, Giraffen, Flusspferde, Nashörner, Orang-Utans, Gorillas, Schimpansen, Zwergschimpansen sowie andere Affen, Kängurus und Reptilien auf städtischem Grund auftreten. Jetzt nimmt die Stadt allerdings Abstand von dem Verbot.

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Grund seien Urteile von Verwaltungsgerichten in anderen Städten, in denen es ebenfalls ein Wildtierverbot gegeben habe, sagt Lothar Pflüger vom Ordnungsamt. Dort hätten die Gerichte die Wildtierverbote gekippt und auf das Tierschutzgesetz verwiesen, das bundesweit gilt.

In Kassel wolle man solch einem Rechtsstreit aus dem Weg gehen und nehme deshalb Abstand von dem Verbot, so Pflüger. Nichtsdestotrotz wolle man die Zielsetzung, den Tierschutz und die Gefahrenabwehr, nicht aus dem Auge verlieren. Deshalb werde der Messeplatz nur noch an Unternehmen verpachtet, die sich vertraglich dazu verpflichten, im Vorfeld darzulegen, wie sie ihre Tiere transportieren und wie diese in Kassel untergebracht werden. Der Zirkus „Voyage“, der mit Wildtieren von Mittwoch, 29. September, bis Sonntag, 10. Oktober, auf der Schwanenwiese gastiert, habe diese Bedingungen erfüllt. (use)

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