Stolle im Theaterstübchen - ein Ausnahmekonzert

Kassel. Wenn Thomas „Stolle“ Stolkmann Musik macht, verschmilzt, was er ist, was er war, und die wichtigen Jahre dazwischen.
Jene Jahre, in denen er trotz extrem schwerer Kindheit und Jugend zum Willen fand, frei von Alkohol und Drogen zu werden. Donnerstagabend stellte der charismatische Kasseler Gitarrist, Komponist und Sänger mit seiner großartig aufspielenden Band – Ben Smith (Bass), Roland Oumard (Keyboard, Piano), Michael Reffke (Schlagzeug) und Phillipp Haake (Saxofon) - sein neues Album „Coloured Music“ im Theaterstübchen vor - im weißen Anzug: „Hab ich mir extra für das Konzert gekauft.“
Es ist ein sehr vielseitiges Album. Rock, Funk, Reggae, sogar HipHop tummeln sich darauf. Zehn Jahre ist die letzte CD her. Zu lang für seine Fans? Nein. Als das Licht aufhellt und erkennen lässt, wie brechend voll der Club ist, macht er seinem Herzen Luft: „Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr mir treu geblieben seid.“ Bescheiden kommt das, sanft und ehrlich. Ein Ausnahmekonzert folgt, eines, von dem man noch in Jahren schwärmen wird. Das Publikum feiert Stolle, seine Musik, seine Band, seine Ansagen. Für seine Fans ist er weit mehr als ein ausgezeichneter Musiker, der kernige Handarbeit abliefert. Stolle ist als Mensch beliebt.
Die Stücke seiner neuen CD reflektieren Erinnerungen, Gefühle und Ängste aus dem früheren Drogenkreislauf. Die Musik kommt prächtig, hat Pep und Feuer, großartig die ausgedehnten Soli. Auch mit älteren Stücken heizen Stolle und seine Bandfreunde ein: der Temptations-Edelklassiker „Papa Was A Rolling Stone“ und „It’s A Man’s Man’s Man’s World“ von James Brown – für Stolles markante, wuchtige Reibeisenstimme wie gebacken. Riesenapplaus, eine Zugabe.
Weiterer Auftritt im Theaterstübchen: 21. Januar.