Gut gebettet: Rückenschonende Tipps zum Tag des Schlafes
„Wer schläft, sündigt nicht“, sagt der Volksmund. Dennoch wachen viele Menschen am nächsten Morgen mit Rückenschmerzen oder Verspannungen auf. „Häufig liegt die Ursache in einer ungünstigen Schlafhaltung oder schlechten Bettausstattung“, erklärt Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin.
„Unter diesen Voraussetzungen erholt sich der Rücken nur sehr schwer von alltäglichen Belastungen.“ Wer seiner Wirbelsäule hingegen ausreichend Ruhezeit ermöglicht und einige Tipps berücksichtigt, schläft auch ohne Beschwerden durch.
Auf die richtige Position kommt es an
Eine besonders flache Schlafstellung in Rücken- oder Bauchlage wirkt sich schnell negativ auf Muskulatur und Rückgrat aus und verändert auf Dauer die natürliche Form der Wirbelsäule. Zudem droht in Rückenlage eine Überdehnung des Kopfes, was oftmals Verspannungen im Nacken verursacht. „Um die Halswirbel zu schonen, empfehle ich eine gerade Nackenhaltung“ sagt Dr. Sabarini. „Spezielle Kissen sorgen oberhalb der Schulter für guten Halt und eine gesunde Schlafposition. Unter den Knien platziert, entlasten sie zudem die Lendenwirbelsäule und beugen einem Hohlkreuz vor.“ Als optimale Position für gesunden Schlaf gilt eine Seitenlage. Indem Knie und Hüfte während des Schlafes leicht gebeugt werden, lässt sich zudem der Druck auf die Wirbelsäule minimieren.
Schlaf nach Maß
Wer nur wenig oder schlecht schläft, klagt öfter über Beschwerden in der Wirbelsäule. Als gesunder Richtwert gilt für Erwachsene eine Nachtruhe von etwa acht Stunden. Bei Kindern zwischen fünf und dreizehn Jahren sollten Eltern auf eine Schlafzeit von zehn Stunden achten. Für Senioren reicht aufgrund des veränderten Stoffwechsels eine Ruhephase von fünf bis sieben Stunden. Frischer Sauerstoff und eine Temperatur bis maximal 18 Grad Celsius bieten gute Voraussetzungen für erholsamen Schlaf.
Als wichtiger Faktor für einen gesunden Rücken gilt außerdem eine stabile Matratze mit Lattenrost. Hier hilft eine Faustregel: 20 Zentimeter länger als die eigene Körpergröße, schafft sie genug Bewegungsfreiraum. Käufer sollten besonders auf den Härtegrad achten. „Zu weiche Matratzen bieten keine Stabilität und fördern den sogenannten Hängematteneffekt“, warnt Dr. Sabarini. „Daher schützen Unterlagen mit mittlerer Stärke am besten vor Verspannungen.“ (nh)