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Bis 2019: Museum Friedland soll für zehn Millionen Euro Neubau bekommen

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Museum Friedland: Kurator Dr. Joachim Baur (links) mit Innenminister Boris Pistorius (rechts daneben) bei der Einweihung des Museums vor gut drei Monaten. Bis 2019 soll das Museum erweitert werden. Foto: Jelinek
Museum Friedland: Kurator Dr. Joachim Baur (links) mit Innenminister Boris Pistorius (rechts daneben) bei der Einweihung des Museums vor gut drei Monaten. Bis 2019 soll das Museum erweitert werden. Foto: Jelinek

Friedland. Mit 8000 Besuchern in den ersten 100 Tagen im Rücken geht das Museum Friedland mit großem Optimismus weitere Ausbaupläne an. Größtes Projekt bis 2019 ist die Errichtung des zweiten Bauabschnitts für zehn Millionen Euro.

Ursachen für Migration

Im Museum im früheren Bahnhofsgebäude wird unter der Überschrift „Fluchtpunkt Friedland“ auf die Geschichte des Grenzdurchgangslagers, über das seit 1945 mehr als vier Millionen Menschen in die Bundesrepublik kamen, sowie auf die Ursachen von Migration im 20. Jahrhundert bis hin zu den heutigen Fluchtwellen eingegangen. Großen Wert legen die Museumsmacher auf eine enge Zusammenarbeit dem Grenzdurchgangslager, das in direkter Nähe zu finden ist.

Ausstellungen und Depot

Nach den Worten von Kurator Dr. Joachim Baur sollen in dem Neubau mit 1000 Quadratemter Nutzfläche, der auf einer Parkplatzfläche an der Bahnhofstraße entstehen soll, rund zwei Drittel für eine weitere Dauerausstellung genutzt werden. Rund 300 Quadratmeter sind für Sonderausstellungen gedacht. Außerdem sind Flächen für Büros, Tagungen und für das Depot vorgesehen.

Dritter Abschnitt

Noch keine konkreten Pläne gibt es für den dritten Bauabschnitt, in dem die geplante „Akademie Friedland“ als außeruniversitärer Forschungsort und eine Jugendbegegnungsstätte für junge Menschen aus ganz Europa untergebracht werden sollen.

Trägerschaft

Im Januar 2017 wird die Trägerschaft des Museums in eine Stiftung überführt, kündigte Museumsmacher Dr. Baur in dieser Woche an. Bereits am 19. und 20. September wird es eine Tagung mit Experten aus der Wissenschaft und der Museumswelt unter dem Titel „Fluchtpunkt Museum“ geben. Außerdem ist eine „Durchleuchtung“ der bisherigen Museumsarbeit unter Mitarbeit von Wissenschaftlern der Universität Göttingen geplant.

Zusammenarbeit

Großes Interesse von Schulen nicht nur aus Südniedersachsen und angrenzenden Regionen dürfte die Kooperation des Friedländer Museums mit den KZ-Gedenkstätten Moringen und Mittelbau Dora bei Nordhausen sowie dem Grenzlandmuseum Teistungen bei Duderstadt wecken. „Damit wollen wir die Geschichte des 20. Jahrhunderts für Schüler erschließbar machen“, sagte Ausstellungsmacher Baur. Angestrebt ist zudem ein weiterer Ausbau der Zusammenarbeit mit Willkommenskursen für Migranten.

Ziel: 60 000 Besucher

Als Ziel haben sich die Museumsmacher etwa 60 000 Besucher jährlich gesetzt. Derzeit kommen die Besucher vor allem aus der Region. Darunter befinden sich zahlreiche Menschen, die im Kindes- oder im Erwachsenenalter selbst über das Grenzdurchgangslager nach Deutschland gekommen waren und hier eine neue Heimat gefunden haben. Besuchergruppen kamen zudem unter anderem aus Deutschland, Frankreich sowie den USA. (zhp)

Kontakt: Museum Friedland, Bahnhofstraße 2, 37133 Friedland, Tel. 0 55 04/9 49 25 67, E-Mail: besuch@museum-friedland.de

An fünf Tagen in der Woche geöffnet

Das Museum Friedland ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen werden auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Russisch und auf Farsi (Persisch) angeboten. Zugang und Räume sind barrierearm gestaltet.

Ein Aufzug und eine für Rollstühke geeignete Toilette sind vorhanden. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. (zhp)

www.museum-friedland.de

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