Zivilcourage: Ehre für die Helden des Alltags

Göttingen. Zwölf Frauen, Männer und Kinder sind am Donnerstagabend bei der Vergabe des Göttinger Zivilcouragepreises 2013 für ihren Mut und ihr Engagement ausgezeichnet worden.
Sie haben durch ihr beherztes Eingreifen Straftaten vereitelt, durch Erste Hilfe Leben gerettet, Schlafsäcke für Obdachlose gesammelt oder Kindern von psychisch erkrankten Eltern geholfen.
„Zivilcourage bedeutet Bürgermut und ist für die demokratische Gesellschaft eine unverzichtbare Tugend“, betonte Stadtrat Siegfried Lieske. Genau wie die Organisatoren von der Bürgerstiftung Göttingen und dem Präventionsrat der Stadt zeigte sich auch Lieske „überwältigt, dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt und heute hier ins Alte Rathaus gekommen sind“.
Dass Zivilcourage viele Gesichter habe, beweise die Liste der Geehrten und ihrer Taten. „Genau diese Beispiele brauchen wir, das verändert Göttingen und die Gesellschaft“, meinte Lieske.
„Zivilcourage zeigen heißt präventiv Wirken gegen kriminelle Handlungen – in welcher Intensität auch immer“, sagte Thomas Rath, Leiter der Polizeiinspektion Göttingen. Es gehe darum, zu handeln, auch wenn man dazu nicht gezwungen sei. Genau das hätten die Preisträger getan. „Sie alle sind Helden des Alltags.“
2000 Euro werden verteilt
Der mit dem Göttinger Zivilcouragepreis verbundene Geldpreis in Höhe von insgesamt 2000 Euro wurde gestiftet von der Bürgerstiftung Göttingen (1000 Euro) sowie dem Lions Club Bettina von Arnim und dem Präventionsverein komm.pakt (je 500 Euro).
Der Hauptpreis in Höhe von 1000 Euro ging an Christian Burfeind für dessen beherztes Eingreifen bei der versuchten Vergewaltigung einer Frau (die HNA berichtete).
Den zweimal vergebenen zweiten Preis in Höhe von jeweils 500 Euro erhielten Miriam Rey, Sandy Nicole Ernst und Jörg Maik Rothe, die beim Überfall auf den Groner Rewe-Markt einen maskierten Täter verfolgten und dank einer guten Personenbeschreibung seine Festnahme ermöglichten sowie Iris Dewald, die sich seit langem aus eigener Betroffenheit dafür einsetzt, das Tabu von Kindern psychisch kranker Eltern behutsam öffentlich zu machen.
Alle übrigen Geehrten erhielten ein Präsent. (per)