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Literaturwerkstatt in Göttinger Förderschule ist ein voller Erfolg

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Von: Per Schröter

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Reden, lesen, schreiben, malen: Während der Literaturwerkstatt an der Martin-Luther-King-Schule in Göttingen tauschten sich die Kinder auch über ihre Erinnerungen und Stärken aus. Foto: Per Schröter
Reden, lesen, schreiben, malen: Während der Literaturwerkstatt an der Martin-Luther-King-Schule in Göttingen tauschten sich die Kinder auch über ihre Erinnerungen und Stärken aus. Foto: Per Schröter

Göttingen. Mit einer Literaturwerkstatt für Viertklässler beschritt die Göttinger Martin-Luther-King-Schule neue Wege. Dabei standen in der Projektwoche das Anregen der kindlichen Fantasie und das Schreiben über die Stärken und Erinnerungen der Kinder im Mittelpunkt.

„Ich suche immer nach neuen Anreizen für unsere Schüler, das Lernen mit allen Sinnen zu erfahren und mehr Freude daran zu entwickeln“, sagt Projekt-Initiatorin Mirja Bohlender. Das sei gerade deshalb an einer Förderschule wie der Martin-Luther-King-Schule so wichtig, weil dorthin viele Kinder auch mit Schul- und Versagensängsten kämen.

Nachdem Bohlender eine E-Mail der Kölner Jugendbuchautorin Mirijam Günter erhielt, in der diese von ihren Literaturprojekten für benachteiligte Kinder berichtete, fackelte die Lehrerin nicht lange. „Da mich die Schule und der Förderverein bei Projekten dieser Art stets unterstützen und ich mir für das Thema Prävention gerne auch Menschen von außerhalb an die Schule hole, habe ich sofort Kontakt mit Frau Günter aufgenommen“, erzählt sie.

Weil die Schriftstellerin in ihrer Jugend selbst Erfahrungen mit Schulverweigerung, Heimaufenthalt und abgebrochener Berufsausbildung gemacht habe, erhoffte sich Bohlender, dass sie die Kinder „auf eine besondere Art und Weise“ ansprechen werde. Ihr Plan ging auf. „Die Kinder hatten richtig viel Spaß an dem Projekt“, freute sich Bohlender. Der Ausruf eines Viertklässlers „dann kann ich ja jetzt selbst ein Buch schreiben“ habe sie zutiefst gerührt.

Dabei ging es in der Projektwoche nicht darum, lange Texte zu lesen oder zu verfassen. Vielmehr waren es die kleinen Schritte, die zum Erfolg führten. „Ich lasse die Kinder in einem Satz erzählen, was ihnen in ihrem Leben passiert ist, woran sie sich gerne erinnern und woran nicht, was sie besonders gut können oder was sie sich für ihre Zukunft wünschen“, sagt Autorin Mirijam Günter. Für Auflockerung sorgen dann Bilder, die die Kinder zu jedem Satz malen sollen.

„Die Kinder waren nach der Projektwoche unheimlich motiviert“, sagt Mirja Bohlender freudestrahlend. Diese Motivation wolle man nun im Unterricht aufgreifen. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir eine Einheit zum Thema „Briefe schreiben“ dranhängen“, sagt sie.

Die Projektziele, Schreib- und Leselust anders zu erfahren, sich mit den eigenen Gefühlen auseinandersetzen und Horizonte zu erweitern, sei in jedem Fall erreicht worden. Es kann also gut sein, dass dies nicht die letzte Literaturwerkstatt an der Martin-Luther-King-Schule gewesen ist.

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