Lustige Keramik-Ausstellung in Göttingen: Gartenzwerge verbinden Nationen

Göttingen. „Zwerge und Gnome in Sagen und Märchen gibt es in allen Ländern, aber Gartenzwerge nur in oder aus Deutschland.“ Das war der Grund für den Keramikkurs im Projekt „Interkulturalität in Garten, Handwerk und Kunst“, sich dieses Gartenziers anzunehmen.
Leiterin des Keramikkurses ist Olga Ludewig, die aus der Ukraine kommt. Nach ersten Versuchen mit kleinen Gegenständen kreierten die Hobbykeramiker eigene Interpretationen des Gartenzwerges und stellen sie nun in der Brot-Gallerie in Göttingen aus. Unter anderem kann man einen pelzigen Troll bestaunen, den die erst neunjährige Lulu aus China gemacht hat. Wichtig waren den Teilnehmern Gesichtszüge und Körpersprache, aber auch die Bekleidung wurde detailreich gestaltet.
Vor allem die Kopfbedeckungen der lustigen Gesellen und Gesellinnen weisen auf die Herkunft ihrer Schöpfer hin, die aus Irak, Algerien, dem Jemen, Äthipien, Russland, Rumänien und auch Deutschland kommen. Sie gehören auch dem Göttinger Verein Internationale Gärten an, in dem Flüchtlinge auf Gartenparzellen eine Gemeinschaft und eine ertragreiche Beschäftigung finden. Beides hilft bei der Eingliederung in Deutschland.
Bei der informellen Vernissage stellte der Vorsitzende Tassew Shimeles die Verbindungen zwischen Garten, Erde, Ton und Arbeit mit den Händen heraus. „Der Kurs ist aber keine geschlossene Gesellschaft. Auch Deutsche sind willkommen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.“
Der Keramikkurs, der donnerstags von 16 bis 18 Uhr stattfindet und in dem die Teilnehmer offenbar auch viel Spaß haben, wird im Dezember fortgesetzt. Interessenten, ob Deutsche oder Flüchtlinge, können sich bei Malika Bouzid unter Telefon 0551/3096519 anmelden.
Die Ausstellung mit dem Titel „Zwerge mal anders – Göttinger Gartenzwerge go international“ ist dienstags bis freitags von 10 bis 15 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr in der Brot-Gallerie zu besichtigen. Es gibt Eingänge vom Wochenmarkt und von der Kurzen Straße und Sitzplätze, wo man einen Kaffee oder Tee genießen kann.
Die Brot-Gallerie wird von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betrieben und von einer Bäckerei unterstützt. Man erhält dort Backwaren vom Vortag zum halben Preis. Der Leiter Josef Mörz weist darauf hin, dass die urigen Gartenzwerg-Interpretationen leider nicht verkäuflich sind, die ebenfalls ausgestellten Gemälde schon. (zäl)
www.internationale-gaerten.de