Hommage an Udo Jürgens: Große Gefühle auf Waldbühne

Bremke. Unsterbliche Lieder und große Gefühle erlebten am Samstag die mehr als 300 Besucher der Bremker Waldbühne. Dort präsentierte Michael Will mit seinem Projekt „Merci Genie“ eine Hommage an den im Dezember vergangenen Jahres verstorbenen Udo Jürgens.
Michael Will ist nah dran an seinem Vorbild – zumindest stimmlich. Das sind viele andere Jürgens-Interpreten auch. Was ihn aus deren Masse jedoch abhebt, ist die Liedauswahl. Der gebürtige Düsseldorfer verzichtet vor allem im ersten Teil seiner Show auf übermäßige Gassenhauer-Stimmung und schlägt die leisen, lyrischen, melancholischen und zum Teil sogar wehmütigen Töne an, die er hörenswert interpretiert.
Klassiker
Für eine teilweise gelähmte Frau aus dem Publikum, die Göttingen zu Fuß umrundet hat, um sich das Geld für eine von der Krankenkasse nicht finanzierte Orthese zu erlaufen, singt Will sichtlich gerührt: „Das ist dein Tag.“ Und das Rumpelstilzchen, das in diesem Sommer normalerweise auf der Waldbühne steht und das sich lautstark „über diese unerträgliche Ruhestörung“ beschwert, kann er sogar zu einem Duett hinreißen. Dass bei einem Konzert mit Stücken des großen Udo Jürgens aber auch dessen Klassiker nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst. Schon beim ersten Hit „1000 Jahre sind ein Tag“ klatschte das Publikum denn auch begeistert mit. Und als im zweiten Programmteil Songs wie „Mit 66 Jahren“ oder „Bitte mit Sahne“ erklangen, gab es überhaupt kein Halten mehr.