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Stadt und Bürgerinitiative planen weiter gemeinsam

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Grüner Gürtel um dichte Bebauung: Das ehemalige Areal des in Konkurs gegangenen Institutes für den Wissenschaftlichen Film (IWF) am Nonnenstieg in Göttingen (linker Bildteil). Rechts ist die Kleingartenkolonie zu sehen. Die Wohnbebauung im Umfeld ist höchst unterschiedlich, reicht von Einfamilienhäusern (links unten und rechts oben) bis zu mehrgeschossigen Blöcken. Foto: Rampfel
Grüner Gürtel um dichte Bebauung: Das ehemalige Areal des in Konkurs gegangenen Institutes für den Wissenschaftlichen Film (IWF) am Nonnenstieg in Göttingen (linker Bildteil). Rechts ist die Kleingartenkolonie zu sehen. Die Wohnbebauung im Umfeld ist höchst unterschiedlich, reicht von Einfamilienhäusern (links unten und rechts oben) bis zu mehrgeschossigen Blöcken. © Foto: Rampfel

Göttingen. Nachdem die Bürgerinitiativen für die Bebauung des ehemaligen Geländes des Institutes für den Wissenschaftlichen Film (IWF) das Neuaufrollen der Planung erreicht hatten, brachte auch die Bürgerversammlung am Montagabend in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums Positives.

Stadtbaurat Thomas Dienberg bot den Vertretern der beiden Bürgerinitiativen die Teilnahme an einem Workshop an. Mitmachen soll auch der von der Stadt beauftragte Architekt Michael Linker (Kassel), der den 150 Interessierten zwei Planungsvarianten vorstellte, die auf Widerspruch stießen, da die Bebauung als zu wuchtig bewertet wurde und so keine wesentliche Verbesserung zu dem gekippten Konzept des Wiener Büros Untertrifaller darstellt.

Mit dabei sein in der Arbeitssitzung während der parlamentarischen Sommerpause sollen auch die Macher zweier Konzeptvorschläge: Svea Steinhauser und Franziskus Welter-Schulte, ihres Zeichens Goldschmiedin und Zoologe, hatten je ein Bebauungskonzept vorgelegt und – wie Thomas Dienberg sagte – interessante Aspekte geliefert.

Beide Konzepte beinhalten das, was die Protestler erreichen wollen, den vollständigen Erhalt des waldähnlichen Zustandes und der wertvollen Bäume. Das Konzept Welter-Schultes basiert auf einer lichten Bebauung mit Innenhofcharakter, einer an Hundertwasser angelehnten Architektur. Turmartige Gebäude sind bis zu sechs Stockwerke hoch. Es zeichne sich durch Schönheit und Ungleichheit aus, wie Welter-Schulte sagte. Svea Steinhauser orientierte sich an dem Bedarf der Bewohner im Viertel und den Fragen: „Was sehen sie? Wie werden sie von den Bewohnern des neuen Quartiers gesehen? Sie hielt sich bei ihrem Plan nicht an die von der Politik vorgegebene Geschossflächenzahl von 0,95, die – in Relation zur Gebäudehöhe – die Dichte der Bebauung auf dem Gelände bestimmt. Je flacher Häuser sind, desto weniger freie Flächen gibt es. Steinhausers Plan basiert auf dem Prinzip vorne am Nonnenstieg flach zu bauen und hinten am Hang höher.

Ein Vorhaben, das viele Zuhörer positiv bewerteten, denn ihnen passt vor allem nicht, dass der Kasseler Architekt mit relativ hohen und geschlossen Bauten nah an die Straße heranrücken und so das Gelände in sich schließt.

Trotz seiner Ankündigung mit der Bebauung mehr Identität und Einbindung in ein sehr unterschiedliches Wohngebiet im nördlichen Ostviertel zu bringen, sahen einige Anwohner gerade dieses Vorhaben auch der Öffnung zum Habichtsweg hin durch eine Riegelbebauung am Nonnenstieg als nicht realisierbar an.

Trotz der intensiven Debatte seit der ersten Vorstellung 2012 lief die Bürgerinfo in einem sachlichen und konstruktiven Rahmen ab, was neben Dienberg auch der Moderatorin Anja Nieselt-Achilles zu verdanken war.

Von Thomas Kopietz

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