1500 Gäste beim großen muslimischen Fest

Hann. Münden. „Wir kennen uns schon aus der Schule und heute arbeiten wir zusammen“, sagte Matthias Görtelmeyer über seinen Kollegen, Hasan Akman.
Zusammen mit Markus Klietz gehörte er zu den wenigen deutschen Gästen, als der Vorsitzende des Hann. Mündener Moscheevereins zusammen mit seinen Vereinsmitgliedern gestern im Guckucks Nest den 1442. Geburtstag des Propheten Mohammed im Rahmen eines großen Festes der südniedersächsischen Moscheevereine feierte.
Zu dem großen Fest reisten rund 1500 Menschen nach Hann. Münden. Der Mündener Verein hatte es für die zehn Gemeinden Göttingen, Boffzen, Herzberg, Holzminden, Lauenförde, Northeim, Osterode, Seesen, Stadtoldendorf und Hann. Münden organisiert.
Einander kennen lernen
Hann. Mündens Bürgermeister Klaus Burhenne nutzte die Gelegenheit, um zu einem besseren Kennenlernen aufzuforden. „Wir wissen zu wenig voneinander.“ Er forderte mehr Dialog, Verständnis und Vertrauen. „Dann bleiben wir uns nicht fremd“, warb er für ein gutes Miteinander. „Wie in einer Familie gibt es immer Probleme. Die müssen wir lösen.“
Als Beispiele für das gute Miteinander nannte er unter anderem den Tag der offenen Moschee, der am Tag des offenen Denkmals stattfinde, gemeinsame Veranstaltungen im Bürgertreff und die Beteiligung am Stadtfest. Ingesamt lebten derzeit knapp über 500 Bürger mit türkischen Wurzeln in Hann. Münden.
Landtagsabgeordneter Roland Schminke warb für Toleranz und verurteilte scharf die NSU-Morde an den türkischstämmigen Mitbürgern. „Wir sind traurig und betroffen.“ Er rief zum Engagement gegen jeglichen Extremismus auf. „Mohammed war der Prophet der Liebe, der Toleranz und der Barmherzigkeit.“
Die Feier zum 1442. Geburtstag des Propheten war dem Thema „Die Würde des Menschen“ gewidmet. Unter andem rezitierten Imame der Gemeinde Suren aus dem Koran, deren Übersetzungen teils per Beamer gezeigt wurden.
Von der katholischen Kirchengemeinde war Pfarrer Dariusz Drabik und von der evangelisch-lutherischen Stadtgemeinde Pastor Rudolf Blümcke zu Gast, ebenso Vertreter der Polizei.
Im Rahmenprogramm wurde eine Unmenge türkischer Köstlichkeiten zubereitet und serviert. Unter anderem waren vielfältige selbst gebackene Kuchen und Desserts, Fladenbrot, Hackfleischbällchen und Gegrilltes im Angebot. Darüber hinaus gab es Büchertische und Stände mit Knabbereien. (zhp)