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Feld am Flugplatz Calden mit Millionen Spinnweben überzogen

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Von: Göran Gehlen

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Calden. Ein Naturschauspiel bietet sich Betrachtern momentan am Flugplatz in Calden: Dort haben Spinnen eine Wiese nördlich des Flugplatzes mit ihren Fäden überzogen.

Die feinen Spinnweben am Boden sind vor allem in den Abendstunden gut sichtbar.

„Aufgrund des milden Wetters treten die Tiere vermehrt auf“, sagt Dr. Ingo Aselmann, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. Es handele sich dabei vermutlich um eine Spinnenart, die ihre Fäden gezielt durch den Wind verbreiten lasse.

Auch Christiane Sasse vom Nabu Hofgeismar kennt das Phänomen, beispielsweise von Wacholderheiden in Ostheim. Dass die Netze derzeit so gut sichtbar sind, liege an dem eher spätsommerlichen, herbstlichen Wetter, glaubt sie.

Vor einer Invasion der Krabbeltiere müsse aber niemand Angst haben, betont der Spinnenexperte Dr. Peter Jäger vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Man sehe lediglich die Fäden von Spinnen, die schon auf dem Gelände lebten, also nicht zwangsläufig neu seien. Und eine Spinne könne mehrere Fäden produzieren. Die Zahl der Tiere liegt also niedriger, als der Anblick vermuten lässt.

Laut Jäger gibt es mehrere Spinnenarten und Ursachen, die zu so einem Phänomen führen können: „Je nach Beschaffenheit des Habitats gibt es unterschiedliche Arten.“ Manche Tiere verwenden die Fäden als Transportmittel. Ist das Wetter scheinbar gut, beginnen sie den Faden zu spinnen. Der Start vom Boden ist aber nicht jedes Mal erfolgreich: „Wenn die Thermik nachlässt und sie nicht nach oben kommen, fangen sie erneut an“, sagt Jäger. So produziere eine Spinne durchaus mehrere Fäden.

Eine andere Möglichkeit sei, dass es sich um Draglines, also Sicherheitsleinen, handelt. Mit der sichern sich Spinnen ab. Droht Gefahr, beispielsweise durch eine Flut, ziehen die fliehenden Spinnen die Fäden hinter sich her. Unter anderem aus Australien gibt es immer wieder Bilder solcher Phänomene. Um welche Spinnenart es sich am Flugplatz handelt, kann Jäger anhand der Fotos nicht sagen: Es könne sich um ein kleines Exemplar der Spaltenkreuzspinne handeln, so eine Vermutung.

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