Hilfe bei gewichtigen Problemen

Ahnatal. Er arbeitet an den ganz großen Dingern: Bauschmied Andreas Höhne kümmert sich mit seiner Firma im Weimarer Gewerbegebiet um Ketten und Laufwerke, um Schaufel und Tieflöffel jener Maschinen, die in Steinbrüchen, im Bergbau, in Straßen- und Tiefbau eingesetzt werden.
Kurzclip: So arbeitet der Bauschmied
Auch Garten- und Landschaftsbauer mit ihren Mini-Baggern von gerade einmal einer Tonne Gewicht gehörten zu seinen Kunden. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liege aber bei Geräten bis zum Großbagger, der bis zu 120 Tonnen wiegt. Andreas Höhne ist Dienstleister für Unternehmen mit Sitz im Umkreis von 150 bis 200 Kilometern, die wiederum im ganzen Bundesgebiet arbeiten und die Ahnataler bei Bedarf anfordern. Neben zwei Bürokräften beschäftigt der 49-Jährige drei Schweißer.
Geräte bis zu einem Gewicht von sechs Tonnen werden in der eigenen Werkstatt instand gesetzt. Was schwerer ist, wird vor Ort repariert. So ist eigentlich immer jemand unterwegs auf Montage, hat die benötigten Ersatzteile und Schweißmaterial dabei.
Ob der Ausleger eines Baggers abgebrochen, das Messer einer Baggerschaufel gerissen oder eine Lkw-Mulde löchrig ist, die Schweißer aus Weimar helfen. Auch schon vorher. Denn selbst bei einem fabrikneuen großen Dumper, einem jener Kolosse, die in den Steinbrüchen die Felsenstücke transportieren, werden häufig vor Inbetriebnahme die Mulden ausgekleidet, sagt Höhne. Mit passend zugeschnittenen, zwei Zentimeter dicken Platten aus Schwedenstahl.

Und auch diese verschleißen, wenn im Steinbruch harter Karbonquarzit oder Basalt abgebaut wird. „Dann werden die alten Platten abgefugt“, also mit dem Schweißbrenner abgebrannt, um wieder neue aufzubringen. Tieflöffel und Schaufeln von Maschinen im Tiefbau haben sogenannte Panzer- oder auch Verschleißleisten, die bei Betrieb abgerieben werden. Auch diese ersetzen die Mitarbeiter der Firma Höhne. Oder sie bauen eine Schaufel komplett neu auf, walzen und schweißen den Boden ein, fertigen die Messer, bestücken sie mit Zahnhaltern und Zähnen.
Einer Firma im Kali-Abbau half Höhne mit einer Idee und deren Umsetzung. So wurden Löcher in die Platten der Fahrzeugkette gebrannt. „Dadurch fällt das ganze Salz aus der Kette raus. Schäden werden verhindert“, sagt der Firmenchef.
Schwerstarbeit als Dienstleistung? Eigentlich nicht, meint Höhne. „Denn alle Teile haben ab einem gewissen Gewicht Ösen und lassen sich mit einem Gabelstapler oder Kran leicht bewegen“, meint Höhne.
HINTERGRUND
Andreas Höhne machte sich 1998 selbstständig. Seine Firma kümmert sich um schweres Gerät und handelt mit Ersatzteilen für alle gängigen Baumaschinen und Hochleistungs-Schmierstoffen. Als Servicepartner repariert er Maschinen und Teile von diesen. Zum Beispiel Tieflöffel von Baggern, die von Schaufeln zu unterscheiden sind, über die Raupen und Radlader verfügen. Löffel deshalb, weil Bagger Erde oder Steine wie mit einem Löffel aufnehmen. Radlader hingegen schaufeln. (mic)
Von Michael Schräer