Michael Holderbusch (30) rockt heute im „Supertalent“

Baunatal. Wo er am Samstagabend guckt, weiß er noch nicht genau. Vielleicht privat gemeinsam mit dem besten Freund, vielleicht in seiner Stammkneipe, dem Klimperkasten in Altenbauna. "Die lassen die Sendung bestimmt laufen", da ist sich Michael Holderbusch sicher.
Der 30-jährige Baunataler, nicht nur dank voluminöser Stimme ein Schwergewicht, stellte sich in der RTL-Show "Das Supertalent" der Jury um Oberkritiker Dieter Bohlen. Am Samstag ab 20.15 Uhr läuft die in München aufgezeichnete Sendung.
Viele Baunataler kennen Holderbusch als Rockröhre der Bigband der Musikschule. Stets tost Beifall, wenn der 30-Jährige mit der rauen Stimme Joe-Cocker-Songs intoniert.
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Noch eine Kostprobe: Michael Holderbusch live with friends
Mit einer gefühlvollen Version von Cockers "You are so beautiful" wollte Holderbusch auch Bohlen sowie dessen Mitjuroren Sylvie van der Vaart und Bruce Darnell überzeugen, um ins Halbfinale des Castings zu kommen.

Ob es geklappt hat, wird man heute Abend sehen. Holderbusch darf natürlich nichts verraten. "Man muss das erst mal realisieren", sagt Holderbusch, der Stellwerksmitarbeiter der Bahn war und seit vier Jahren keine Arbeit hat. Schon jetzt erlebe er eine gigantische Resonanz, per Telefon oder auch auf Facebook im Internet.
Klar sei es ein spezielles Erlebnis gewesen, vor dem verbalen Hardliner Bohlen zu stehen: "Das macht man ja nicht jeden Tag." Ob Bohlen mit Worten auskeilte oder angetan war - man wird es heute hören. Holderbusch hatte sich im Frühjahr beworben. Nach einem Casting in Frankfurt kam dann irgendwann der Anruf "Du bist dabei".
Mit 17 begann Holderbusch zu singen und Gitarre zu spielen, nahm Instrumentalunterricht in der Baunataler Musikschule, spielte in deren Bigband, bis man ihn als Sänger entdeckte. Außer mit der eigenen (Marburger) Formation Fatman - nomen est omen - ist der Wahl-Altenbaunaer öfter mit der Hausband des Fiasko in Kassel aufgetreten und auch beim Stadtfest dort.
Auf ein Joe-Cocker-Double will Holderbusch aber trotz aller Ähnlichkeiten und Affinitäten - ein Plakat des englischen Sängers hängt in seiner Wohnung - nicht reduziert werden. "Die ganze Rockschiene ab den 60er- und 70er-Jahren" habe er drauf, sagt er und zählt auf: Deep Purple, Creedence Clearwater Revival, Jimi Hendrix, van Halen ... Cocker sei Vorbild und Inspiration, doch kopieren will ihn Holderbusch nicht.
Wohl aber hören: Geld für ein Konzert im November in Bielefeld habe er zusammengespart. Vielleicht fährt Holderbusch ja auch bald nach Köln - zum Supertalent-Halbfinale. (ing)