Böddiger Berg: Riesling füllt die Lücken im Weinberg

Böddiger. Die Verjüngungskur für den nördlichsten Weinberg Hessens ist beendet. Mitglieder des Fördervereins Böddiger Berg haben knapp 100 neue Weinstöcke gepflanzt.
In den vergangenen zehn Jahren sind 1400 neue Pflanzen in den Lavaboden am südlichen Sonnenhang gekommen. Auch am neuen Weinlehrpfad wurde jetzt nachgepflanzt. Es gibt nun keine Lücken mehr.
Nach Mitteilung von Fördervereins-Vorsitzendem Klaus Stiegel es sei eine Stabilisierung des Bestands, keine Erweiterung der Anbaufläche. 4100 Weinstöcke gehören nunmehr zum Böddiger Berg. Stiegel: „Wir möchten den Weinberg fit machen für die Zukunft und junge Mitglieder werben, die Verantwortung übernehmen.”
Von dem 1,4 Hektar großen Weinberg sind 1,3 Hektar bepflanzt. 70 Prozent der Weinstöcke waren Ehrenfelser, dieser Anteil liegt jetzt nur noch bei 60 Prozent. Alle neuen Weinstöcke sind Riesling. Die zum Schutz grün eingewachsten Hochstämme kamen aus einer zertifizierten Rebstock-Schule aus Heppenheim.
„Riesling und Ehrenfelser passen gut zusammen und lassen sich gut gemeinsam keltern”, sagt Stiegel. Die Verjüngungskur war notwendig geworden, weil Weinstöcke eingetrocknet oder von Schädlingen befallen waren. Probleme gab es mit der Mauke. Diese sei eine von einem Pilz verursachte Erkrankung: „An der Veredelungsstelle bildet sich ein Geschwulst, das ist wie Krebs.”
Ist die Pflanze geschwächt, dringt der Pilz in die Rinde ein. Dazu soll es künftig nicht mehr kommen. War die Veredelungsstelle bei früher gepflanzten Pfropfreben am Boden, so liegt sie jetzt 30 Zentimeter hoch. Und die Mauke sei weitestgehend zurückgedrängt, bestätigt Stiegel.