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30 Mio.-Euro Kraftwerk für B. Braun Melsungen

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Melsungen. Ein Holzhackschnitzelkraftwerk der Superlative wird ab November die B. Braun Melsungen AG mit Dampf und Warmwasser versorgen. Prolignis, der Investor aus Ingolstadt, investiert eigenen Angaben zufolge 30 Millionen Euro in den Kraftwerksbau. Mit dem Medizintechnikhersteller gebe es einen langfristigen Liefervertrag für den Dampf und das Warmwasser, sagt Prolignis-Geschäftsführer Tobias Mayinger.

Bestandteil der Wirtschaftlichkeitsberechnung des Investors ist die Einspeisung des produzierten Stroms: Immerhin etwa 40 000 Megawattstunden (MW/h) soll das Kraftwerk jährlich produzieren. Die stündliche Leistung liegt bei fünf MW/h. Die Jahreslaufleistung bei 8000 Stunden. Zum Vergleich: Ein großes Windrad produziert an etwa 1000 Stunden jährlich zwei MW/h. Das Holzhackschnitzelkraftwerk schafft also in etwa die Leistung von 20 Windrädern.

„Wir könnten mit der Anlage 10 000 Haushalte oder 40 000 Menschen mit Strom versorgen“, sagt Kraftwerksleiter Herbert Ruhwedel.

Falls sich die Einspeisung des regenerativ erzeugten Stroms (feste Biomasse) ins öffentliche Netz nicht mehr rechne, gebe es die technischen Voraussetzungen, den Strom ebenfalls an B. Braun zu liefern, fügt Mayinger an.

64 000 Tonnen Holz benötigt das Heizkraftwerk jährlich – das entspricht etwa 32 000 Bäumen.

Heizkraftwerke haben mit bis zu 85 Prozent einen hohen Nutzungsgrad (elektrisch und thermisch). Das Holz stammt aus Forsten der Region und aus Landschaftspflegemaßnahmen. „Im Melsunger Forst werden jährlich 120 000 Festmeter (120 000 Tonnen) geschlagen“, sagt Forstamtsleiter Christian Peter Foet. 2000 Festmeter würden an das Heizkraftwerk geliefert. Auf den regionalen Brennholzmarkt habe dies aber keine Auswirkungen. ZUM TAGE, HINTERGRUND, NÄCHSTE SEITE

Von Damai D. Dewert

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