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KZ -Gedenkstätte Moringen: Bündnis zur Erinnerung seit fünf Jahren aktiv

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Will mit dem Netzwerk weiter eine aktive Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus betreiben: Der Leiter der KZ-Gedenkstätte in Moringen, Dietmar Sedlaczek. Foto: Kostudis
Will mit dem Netzwerk weiter eine aktive Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus betreiben: Der Leiter der KZ-Gedenkstätte in Moringen, Dietmar Sedlaczek. Foto: Kostudis

Moringen. Erinnern, gedenken, Bewusstsein schaffen - und das nicht nur am heutigen Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Das ist seit fünf Jahren das Ziel des Netzwerks „Topografie der Erinnerung in Südniedersachsen“.

In dem Bündnis, das von der KZ-Gedenkstätte Moringen initiiert wurde, sind mittlerweile knapp 100 Initiativen und Personen aktiv. Die Mitglieder beschäftigen sich aber nicht nur mit der Vergangenheit, sondern diskutieren auch aktuelle Fragen.

Auf der Website www.erinnernsuedniedersachsen.de wird die Arbeit des Netzwerks umfangreich dokumentiert. Dort finden sich unter anderem umfangreiche Informationen zu vielen Orten der Region während der NS-Zeit und ein Kalender für aktuelle Gedenkveranstaltungen.

Real statt nur virtuell

„Zur Netzwerkarbeit gehört aber auch, dass man sich nicht nur virtuell begegnet, sondern auch real zusammenkommt“, sagt Dr. Dietmar Sedlaczek, der Leiter der Moringer Gedenkstätte. Aus diesem Grund findet jährlich und immer in einem anderen Ort eine „Erinnerungskonferenz“ statt. In diesem Jahr treffen sich die Mitglieder in Duderstadt. „Jeder Ort hat seine eigenen Fragen“, sagt Sedlaczek.

Andere Wege

Vor allem die Arbeit mit jungen Menschen liegt Sedlaczek am Herzen. Der Leiter der Gedenkstätte weiß: „Man muss für Jugendliche manchmal andere Wege wählen.“ So initiierte die Gedenkstätte bereits eine Comic-Werkstatt und ein Schul-Theaterstück, das in diesem Jahr zum 100. Mal aufgeführt wird. Seit kurzem gibt es für Interessierte auch ein Geocaching-Spiel - eine Art moderne GPS-Schatzsuche.

Die im Jahr 2013 verübten Schmierereien an der Gedenkstätte waren „bitter“, so Sedlaczek. „Dennoch, es ist für uns auch eine Bestätigung, dass unsere Arbeit heute immer noch sehr wichtig ist.“ Wie wichtig, erklärt er so: „Wenn man sich mit der Vergangenheit beschäftigt, hat man es immer auch mit der Gegenwart zu tun“. Bei vielen gesellschaftspolitischen Fragen helfe die Auseinandersetzung mit der Geschichte. (kos)

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