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Sinti und Roma im Fokus

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Schicksal der Sinti und Roma: KGS-Leiter Jürgen Tatz (rechts) mit zwei Besuchern der Ausstellung. Foto: Mönkemeyer
Schicksal der Sinti und Roma: KGS-Leiter Jürgen Tatz (rechts) mit zwei Besuchern der Ausstellung. Foto: Mönkemeyer

Moringen. Die Wanderausstellung „Aus Niedersachsen nach Auschwitz – die Verfolgung der Sinti und Roma in der NS-Zeit“ ist bis Samstag, 12. Mai, in der Kooperativen Gesamtschule Moringen zu sehen. Mit einer offiziellen Gedenkveranstaltung für die aus dem KZ Moringen nach Auschwitz deportierten Sinti und Roma wurde die Ausstellung in dieser Woche eröffnet.

Boris Erchenbrecher vom niedersächsischen Verband Deutscher Sinti e.V. führte in die Ausstellung ein und betonte die Notwendigkeit, daran zu erinnern, dass die Sinti und Roma ebenso wie die Juden unter dem Rassenwahn des Nationalsozialismus gelitten hätten.

Dr. Dietmar Sedlaczek, Leiter der KZ-Gedenkstätte Moringen, zeichnete die Schicksale einiger Sinti- und Roma-Jungen nach, die in Moringen inhaftiert waren und wie die anderen Häftlinge völlig entrechtet dem Terror der SS ausgesetzt waren. Bereits vor ihrer Haft seien die Sinti und Roma in hohem Maße Repression und Verfolgung ausgesetzt gewesen.

Die Zeit des Nationalsozialismus habe in Moringen deutliche Spuren hinterlassen, sagte Bürgermeister Hartmut Schnabel. Das ehemalige KZ sei ein Teil der Stadtgeschichte, dem sich die Moringer stellen müssten und der dazu verpflichte, sich für Minderheiten einzusetzen. Die evangelische Kirchengemeinde sei da mit gutem Beispiel vorangegangen, als sie im April 2010 einer von Abschiebung bedrohten Roma-Familie Kirchenasyl gewährt hatte.

Besuch in Auschwitz

Die Ausstellung ist Teil eines Kooperationsprojektes der KGS und der KZ-Gedenkstätte, bei dem sich eine Gruppe von Schülern des zwölften Jahrgangs mit den unterschiedlichen Aspekten zu diesem Thema beschäftigt. Im Herbst des vergangenen Jahres beteiligten sie sich zum Beispiel an der Gestaltung des Treffens der ehemaligen Häftlinge des KZ Moringen, und in diesem Jahr ist unter anderem ein Arbeitseinsatz in Auschwitz geplant.

Von Niko Mönkemeyer

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