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„Kugelkeller muss erhalten bleiben“

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Regine Müller
Regine Müller

Schwalmstadt. Zum geplanten Neubau für Sicherungsverwahrte hat die Landtagsabgeordnete Regine Müller (Schwalmstadt, SPD) Stellung bezogen. Die Nachricht sei von den JVA-Bediensteten und den Gremien der Stadt im Grundsatz zwar positiv aufgenommen worden, bei den Ziegenhainern herrsche aber nicht nur Zustimmung. „Sehr angenehm ist der Gedanke an Schwerstkriminelle im unmittelbaren Umfeld natürlich nicht.“ Gleichwohl sei der wirtschaftliche Aspekt der Erweiterung erfreulich, und seit Langem lebten die Schwalmstädter mit der Anstalt.

Bausünden der 70er-Jahre

Ihr gehe es nun gemeinsam mit Bürgermeister Wilhelm Kröll und dem Arbeitskreis Festung Ziegenhain darum, dass „das Bild der historischen Wasserfestung Ziegenhain möglichst unversehrt erhalten bleibt“. Der Erweiterungsbau der JVA aus den 70er-Jahren habe das Gesicht der Festung bereits stark verändert. Bausünden der Vergangenheit würden auf dem Paradeplatz soeben korrigiert. „Der Denkmalschutz muss gewahrt werden. Die letzte erhaltenen Kasematte, im Volksmund Kugelkeller genannt, muss unter allen Umständen erhalten bleiben“, heißt es in der Stellungnahme. „Selbst eine Verlegung der Kasematte an eine andere Stelle ist nicht zu akzeptieren“, schreibt Regine Müller verbunden mit dem Appell an Justizminister Jörg-Uwe Hahn, „einfühlsam“ zu bauen.

Minister ist eingeladen

Ebenso wie der Arbeitskreis lädt die Landtagsabgeordnete Ministerpräsident Volker Bouffier und Justizminister Hahn nach Ziegenhain ein, um die Sorgen der Menschen erläutern zu können. Wegen der „einschneidenden Veränderungen“ hält Müller einen Besuch des Ministers für angemessen. Um das Projekt zum Erfolg zu führen und Akzeptanz in der Bevölkerung herzustellen sei es wichtig, alle Beteiligten einzubeziehen.

Unsere Zeitung hat diese Woche erste Abbildungen des geplanten Gebäudes für 60 Straftäter in Sicherungsverwahrung veröffentlicht.

Derzeit wird mit Kosten von 14,5 Millionen Euro gerechnet. Gebaut werden soll innerhalb der Anstalt im Bereich des heute öffentlich zugänglichen Bedienstetenparkplatzes. (red)

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