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Ein Mahnmal im Schatten

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Schwalmstadt. Mit der Umgestaltung des Platzes vor dem ehemaligen Landratsamt in Ziegenhain verschwand ein Denkmal aus dem Blickfeld.

Das „Mahnmal für die deutschen Ostgebiete“, so der Originalton der Berichterstattung vor über 50 Jahren, wich vor gut zwei Jahren vor dem klassizistischen Klinkergebäude, das das Hessische Baumanagement, zuvor Staatsbauamt, beherbergt. Der Platz wurde neu gestaltet. Der vom Trutzhainer Bildhauer Heidenreich geschaffene Obelisk aus Muschelkalk fristet seither ein Schattendasein neben einem Parkplatz am Großen Wallgraben.

Der Ziegenhainer Manfred Auffarth war der erste, der sich in einem HNA-Leserbrief öffentlich darüber beklagte, das Denkmal zur Erinnerung sei unter Bäumen versteckt worden. Jetzt verspricht die Initiative von Horst W. Gömpel (Treysa) eine Veränderung. Wie berichtet, recherchiert er gemeinsam mit seiner Frau die lokale Geschichte von Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Nordhessen verfrachtet worden sind. Er hat mit Kreis und Baumanagement Kontakt aufgenommen und im Arbeitskreis Festung Ziegenhain einen kompetenten Ansprechpartner gefunden. Laut dessen Vorsitzendem Bernd Völker sieht der Arbeitskreis in den Julius-Paulus-Anlagen in Ziegenhain den passenden Standort für das Mahnmal, in der Nähe der Plastik der „Weinenden Frau“ am Friedhof. Völker: „Das ergibt einen Bezug zum Leid der Vertriebenen.“

Bewusste Thematisierung

Keinesfalls sollte revanchistisches Gedankengut zum Tragen kommen, Stichwort Ansprüche auf Ostgebiete. Bei der Neuaufstellung solle eine aktive Thematisierung der Ereignisse jeglichen Nähe zur rechten Ecke verhindern. Wenn der Ortsbeirat Ziegenhain mit Ortsvorsteher Karsten Schenk sein Okay gibt, kann der Obelisk schon bald die Position wechseln.

Platz vor dem Museum

Vom Tisch wäre damit der auch schon vorgeschlagene Platz vor dem Steinernen Haus am Paradeplatz (Museum). Der, so Bernd Völker, ist dem Festungskommandanten Schenck zu Schweinsberg, bestimmt. Fotos:  Archiv

Von Anne Quehl

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