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Bioenergiedorf-Genossenschaft Sohlingen will Nahwärmenetz ab Frühjahr errichten

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Von: Frank Schneider

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Sie liefern die Wärme: Carsten und Michaela Krämer vor ihrer Biogasanlage...
Sie liefern die Wärme: Carsten und Michaela Krämer vor ihrer Biogasanlage...

Sohlingen. Nach dem Auf und Ab auf dem Weg zum Bioenergiedorf Sohlingen sehen sich Vorstand und Aufsichtsrat der örtlichen Genossenschaft inzwischen auf der Zielgeraden. Die Bereitschaftserklärung der Bank zur Finanzierung liege jetzt vor, die Zuschussanträge seien gestellt, meldet Vorstandsmitglied Heike Mittelstädt. „Wir können bald sagen: Jetzt gehts los.“

Damit im Frühjahr die Bauarbeiten für das Nahwärmenetz beginnen können, soll die Ausschreibung der Aufträge noch im Januar erfolgen. Dazu seien allerdings noch Entscheidungen zum Leitungsverlauf, die anzuschließenden Objekte und so weiter zu treffen, heißt es.

Darum lädt die Genossenschaft alle Sohlinger Hauseigentümer, Einwohner und sonstige Interessierte für Mittwoch, 15. Januar, zu einer weiteren Informationsveranstaltung ein. Beginn ist um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. Gesprochen wird unter anderen über den Netzverlauf sowie Kosten für Mitgliedschaft, Hausanschluss und Umstellung der Heizungstechnik. Die Rahmenverträge der Genossenschaft und der weitere zeitliche Ablauf des Projekts sollen vorgestellt werden.

Werbung für Mitglieder

Außerdem wollen Vorstand und Aufsichtsrat über die Möglichkeiten der Mitgliedschaft in der Genossenschaft informieren. Auch wer keine Wärme beziehen, aber das Projekt dennoch unterstützen wolle, kann Mitglied werden, sagt Mittelstädt und wirbt: „Auch wenn wir uns nicht Bürgergenossenschaft nennen, so sind wir genau das: Eine Gemeinschaft für die Gemeinschaft, eine Genossenschaft der Bürger für das Dorf.“

Die Bioenergiedorf-Genossenschaft in Sohlingen plant schon länger den Bau eines Nahwärmenetzes, um mit der Abwärme aus den beiden Biogasanlagen der Landwirte Gebauer und Krämer Wohnhäuser zu heizen. Das funktioniert ganz einfach: Über Leitungen wird heißes Wasser in die Häuser gepumpt: für Heizung und Warmwasser.

Dorfheizung

Für die „Dorfheizung“ waren zuletzt weit über 50 Hausanschlüsse geplant, die veranschlagten Kosten liegen bei weit über einer Million Euro. Die Verzögerungen für das Projekt kamen hauptsächlich zustanden, weil die Finanzierung des Nahwärmenetzes nicht so einfach ist wie beispielsweise in Verliehausen, wo die Biogasanlage zur Genossenschaft gehört. In Sohlingen ist das nicht der Fall und daher schwieriger zu finanzieren, weil der Gegenwert einer solchen Anlage nicht vorhanden ist. (fsd)

Chronik

• Im März 2006 besichtigen Sohlinger Landwirte und der Ortsrat die Vorzeige-Bioenergiedorf Jühnde bei Göttingen.

• Im September 2006 gründet die Initiative Bioenergiedorf in Sohlingen drei Arbeitsgruppen.

• 2008 wird die Vorgesellschaft Bioenergiedorf Sohlingen GbR gegründet.

• 2010: Die Landwirtsfamilie Krämer geht mit ihrer Biogasanlage in Betrieb, Landwirt Jörg Gebauer beginnt den Bau einer Biogasanlage, die im Jahr 2011 in Betrieb geht.

• 2010 wird die Genossenschaft Bioenergiedorf Sohlingen e. G. gegründet.

• Seit 2012 versucht die Genossenschaft, mit dem Bau des Nahwärmenetzes beginnen zu können. (fsd)

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