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Musikbus wird aufgelöst

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Seit Jahren Gast auf der Bühne im Kulturbahnhof: Die Police-Coverband Reggatta de Blanc, die bei ihrem Auftritt am Samstag vor rund 60 Zuhören spielte. Fotos: Dumnitz/zjs
Seit Jahren Gast auf der Bühne im Kulturbahnhof: Die Police-Coverband Reggatta de Blanc, die bei ihrem Auftritt am Samstag vor rund 60 Zuhören spielte. © Fotos: Dumnitz/zjs

Uslar. Markus Thiel (46) aus Schoningen hat den Verein Musikbus mit gegründet. Das war am 10. Juni 1985. Jetzt hat er als Vorsitzender die außerordentliche Mitgliederversammlung geleitet, in der mehrheitlich die Auflösung beschlossen wurde.

Danach gibt es den Musikbus – die Uslarer Musik- und Kulturinitiative – nach dem 31. Dezember 2014 nicht mehr. In einem Jahr soll die Liquidation abgewickelt sein.

Es gibt mehrere Gründe, die zur Auflösung des Vereins geführt haben, sagt Markus Thiel im Gespräch mit der HNA. Ein Grund ist, dass eng mit dem 2003 gegründeten Verein Kulturbahnhof Uslar zusammengearbeitet wird. Da ist Thiel, der im Hauptberuf als Bankkaufmann in Frankfurt arbeitet, seit 2006 Vorsitzender. Der Kulturbahnhof mit seinen etwa 30 Mitgliedern ist Träger des alten Bahnhofs, der Musikbus zeichnete bisher verantwortlich für die Veranstaltungsorganisation.

Markus Thiel
Markus Thiel

Zwei Vereine für eine Sache seien nicht sinnvoll. Außerdem seien es fast die gleichen Leute, die sich in beiden Vereinen engagieren. Und: In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Besucher bei den Musikbus-Veranstaltungen stetig nachgelassen. „Zu unseren Konzerten kommen längst nicht mehr so viele Leute wie vor zehn Jahren“, sagt Thiel.

So wie beispielsweise am Samstag, als bei der Police-Coverband Reggatta de Blanc nur rund 60 Fans da waren. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, seien rund 120 zahlende Zuhörer nötig. Die Produktionskosten schwanken bei den Veranstaltungen, sie liegen bei 1000 bis 3000 Euro. Dazu gehört nicht nur die Werbung, Technik, Künstlerbetreuung und der Ticketverkauf über Partner, sondern auch Gebühren etwa für die Verwertungsgesellschaft Gema.

Ohne Zuschüsse etwa von Stiftungen würde es gar nicht laufen, da könnte man keinen Musiker oder Künstler wie einst Ganz Schön Feist, Ray Wilson (Ex-Genesis), Birth Control oder auch Reggatta de Blanc auf die Bühne in den Kulturbahnhof holen.

Ab sofort soll der Verein Kulturbahnhof die Organisation von Veranstaltungen mit übernehmen. Der Vorstand will neue Konzepte überlegen, weitere Förderer suchen und daran arbeiten, dass sich die Besuchersituation bei Konzerten verbessert.

Übernehmen will der Verein auch die beiden Musikbus-Projekte „Real Live“ und „Junge Helden“. Noch offen ist, wer das Musikbus-Projekt Übungsraum im Haus Bahnhofstraße 10 übernimmt. Das will Thiel mit dem Stadtjugendpfleger Kristian Thiemann besprechen, der die Betreuung des Kellerraumes vielleicht übernehmen könnte. Zwei bis drei Bands proben in dem Raum, der seit Jahren von Nachwuchsmusikern genutzt wird.

Neben Markus Thiel gehört Manuel Henne als sein Stellvertreter und Schriftführer zum Musikbus-Vorstand. Der Posten des Kassenwarts ist seit April vakant. (zjs)

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