Das Sohlinger Nahwärmenetz wächst Meter für Meter

Sohlingen. In der jüngsten Sitzung des Sohlinger Ortsrates wurde über Straßenreparaturen diskutiert. Die Entscheidung: Bevor repariert wird, soll das Nahwärmenetz ausgebaut werden.
Derzeit wächst es Meter um Meter.
In der Sitzung einigten sich die Lokalpolitiker Hartmut Filmer, Heike Mittelstädt, Bernd Reinke und Wilhelm Wedekind darauf, erst nach Abschluss der Bauarbeiten für das Nahwärmenetz im Dorf zu entscheiden, welche Stellen repariert werden sollen.
Sieben Zuhörer verfolgten die Sitzung des Ortsrates am Dienstag im Dorfgemeinschaftshaus unter der Leitung von Ortsbürgermeister Hartmut Filmer. Die 5500 Euro Ortschaftsgeld wollen die Sohlinger entsprechend der Haushaltsstellen verwenden. Etwa für die Unterhaltung von Straßen und Wegen, den Spielplatz und den Friedhof. An einigen Stellen in der Gemarkung müssten Gräben ausgebaggert und Reparaturen vorgenommen werden, hieß es. Bei einer Ortsbegehung soll festgelegt werden, was gemacht werden soll.
Kreiswettbewerb
Kein Interesse haben die Sohlinger offenbar an der Teilnahme am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Der Aufwand stehe in keinem Verhältnis zu dem erwarteten Ergebnis, fasste Ortsratsmitglied Heike Mittelstädt die Diskussion zusammen.
Wenn sich die Mitarbeiter des Landkreises den dazugehörigen Fragebogen durchlesen würden, wüssten sie, warum fast kein Interesse der Dörfer an dem Wettbewerb besteht, hieß es vom Ortsratstisch während der Sitzung. 1999 beteiligten sich noch 22 Dörfer aus dem Landkreis an dem Wettbewerb, voriges Jahr bewarb sich nur ein Dorf. Ortsbürgermeister Filmer soll auf Beschluss des Dorfgremiums den vom Landkreis verschickten Fragebogen beantworten, in dem es unter anderem darum geht, warum man sich dem Wettbewerb nicht stelle.
Kirchplatz ohne Pflege
Erneut beschäftigte sich der Ortsrat mit der Jahrespflege des Kirchplatzes. Einige Jahre lang hatten Anlieger des Platzes vor dem Gotteshaus die Pflege übernommen. Seit einiger Zeit kümmere sich aber niemand mehr. Einmal wurden Ortsratsmitglieder tätig.
Jetzt will Hartmut Filmer erneut einen Aufruf starten, um Ehrenamtliche zu finden, die sich um den Heckenschnitt und die Pflege des Platzes kümmern.
Schön zehn Häuser angeschlossen
Die ersten zehn Häuser in Sohlingen heizen bereits mit der Nahwärme aus den beiden Biogasanlagen. Bisher gibt es Verträge mit 55 Hauseigentümern, sagte Hartmut Ische von der eigens gegründeten Nahversorgungs-Gesellschaft auf Anfrage der Sollinger Allgemeine.
Laut den Berechnungen der Gesellschaft gibt es genügend Wärme durch den Betrieb der Biogasanlagen Krämer und Gebauer für bis zu 70 Anschlüsse. Vorgesehen ist die Leitung laut Ische aktuell bis zur Firma Kordes-Kabel am Ende der Bleichstraße. Die Kosten für den Leitungsbau liegen bei 1,4 Mio. Euro.
Wer noch Interesse an der Versorgung durch Nahwärme hat, soll sich bei Hartmut Ische (Telefon 05571-7161) melden. (jde)