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Durch Kälte gestoppt: Hunderte Kraniche warten auf wärmeres Wetter

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Ziegenhagen. Etwa 300 Kraniche legen seit Samstag einen Zwischenstopp auf den Feldern bei Ziegenhagen ein. Der Wintereinbruch habe die Tiere überrascht, sagt Karl-Heinz Goldmann, der das Foto der Zugvögel geschossen hat.

„Vor 30 Jahren habe ich das letzte Mal so viele Kraniche gesehen“, berichtet er. „Die Kraniche sind momentan im Stau durch die Kälte“, berichtet Karl-Heinz Voss, Kreisbeauftragter für Vogelschutz. Nicht nur In Ziegenhagen, auch in anderen Regionen des Kreises wie in Meinhard-Schwebda haben Anwohner die Zugvögel entdeckt.

Auf dem Weg nach Ost- und Norddeutschland oder sogar Finnland und Russland habe der Wintereinbruch die Tiere zur Rast gezwungen. „Die Kraniche haben Hunger“, sagt Voss, „es kann sein, dass die heute morgen noch in Frankreich waren. Zur Zeit müssen sie gegen den Wind fliegen, das kostet viel Kraft und Energie.“ Die Tiere wüssten nicht, ob weiter im Norden noch Schnee liegt und sie genug Nahrung finden. Deshalb würden die Zugvögel erst einmal abwarten und Getreide, Raps und Gras fressen. „Eben alles, was sie finden“, so Voss. Die ersten Kraniche seien bereits im Januar losgezogen, sagt der Vogelschutzbeauftragte. „Die Tiere versuchen, so früh wie möglich lozufliegen, um sich die besten Brutplätze zu sichern. Den letzten beißen eben die Hunde.“ Die Brutplätze würden von den Vögeln vehement verteidigt, dabei könne es auch Verletzte geben.

„Kommt man zu nah an die Tiere heran, fliegen sie schnell weg“, erzählt Ralf Ehrenberg, auf dessen Feldern die Tiere derzeit eine Pause einlegen. 400 Meter könne die so gennante Fluchtdistanz betragen, erklärt Karl-Heinz Voss. Ab dieser Reichweite flögen die Tiere davon. (akh)

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