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Krebskranke Selam Testify ist fast gesund - Chemotherapie beendet

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Schaut wieder positiv in die Zukunft: Selam Testify und Harald Germandi in Göttingen im Elternhaus für das krebskranke Kind. Foto:  privat/nh
Schaut wieder positiv in die Zukunft: Selam Testify und Harald Germandi in Göttingen im Elternhaus für das krebskranke Kind. © HNA/privat

Hessisch Lichtenau. Seit 15 Monaten wird die an ALL (Akute lymphatische Leukämie) erkrankte Selam Testify im Uni-Klinikum Göttingen behandelt. Nun kann die 20-Jährige aus Eritrea (Ostafrika) aufatmen. Die Therapie hat angeschlagen. Noch wenige Wochen und sie gilt als vorläufig ausgeheilt.

Seit April 2013 kämpft Selam Testify aus Eritrea gegen Leukämie. Nun kann die 20-Jährige endlich aufatmen, wieder Pläne für die Zukunft schmieden: Ende Februar gaben die Ärzte am Universitätsklinikum grünes Licht und beendeten die Intensiv-Therapie - eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung gegen den aggressiven Blutkrebs. Seit dem Selam mit der Dauertherapie begonnen hat, wachsen auch ihre Haare wieder: „Während der Dauertherapie muss Selam noch bis Ende September Tabletten nehmen, dann gilt sie als vorläufig ausgeheilt“, sagt Harald Germandi, Vorstandsmitglied des Vereins Elternhilfe für das krebskranke Kind.

Der Verein war durch Selams Schwester, die in Hessisch Lichtenau lebt und arbeitet, auf das Schicksal der damals 19-Jährigen aufmerksam geworden. Mithilfe der überwältigenden Spendenbereitschaft vieler Menschen in der Region konnte der Verein die junge Frau nach Deutschland holen und die Kosten in Höhe von 100 000 Euro für die dringend benötigte Krebstherapie übernehmen. Die Spendenaktion war ein großer Erfolg“, sagt Germandi.

Selam kann gar nicht beschreiben, wie dankbar sie all diesen Menschen für deren Engagement und ihre Spendenbereitschaft ist. Denn ohne die Hilfsbereitschaft und Unterstützung der Spender wäre die junge Frau wohl längst gestorben: „Gott schütze alle, die mir so sehr helfen, ohne mich überhaupt zu kennen.“

Gott schütze alle, die mir so sehr helfen, ohne mich überhaupt zu kennen.

Selam musste im vergangenen Jahr viel Leid ertragen, neben der enormen körperlichen Belastung durch die agressive Therapie, musste sie auch noch um ihre Aufenthaltsgenehmigung bangen. „Selam darf nun vorerst bis Oktober 2014 bleiben“, sagt Germandi sichtlich erleichtert. Auch Selam fällt ein Stein vom Herzen. Die junge Frau fürchtete, die Dauertherapie in ihrer Heimat - ohne die dringend nötige fachärztliche Betreuung - fortführen zu müssen.

Jetzt, da es Selam deutlich besser geht, hat sie angefangen deutsch zu lernen. Ihr IT-Studium, das sie im Sudan begonnen hatte, wird sie wohl nicht wieder aufnehmen. Stattdessen möchte die 20-Jährige im sozialen Bereich tätig werden und der Gesellschaft somit etwas zurückgeben.

Von Alia Shuhaiber

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