Rapper Blazin Daniel startete Karriere in Witzenhausen

Witzenhausen. Seine Themen bewegen viele Jugendliche: Liebeskummer, Trennungsschmerz und Hänseleien auf dem Schulhof. Daniel Koch alias Blazin Daniel mischt momentan die Musikszene auf.
Sein Youtube-Kanal hat bereits 8544 Abonnenten, und am Freitag stellte der junge Künstler im Kasseler Musiktheater sein zweites Album „Karma" vor. Sein musikalischer Werdegang startete vor sechs Jahren in Witzenhausen.
Blazin Daniel ist Rapper. Seinen Spitznamen gaben ihm Freunde, weil er Fan der britischen Popgruppe Blazin Squad ist. Mit seinem Sprechgesang will der 23-Jährige Ideale vermitteln und Menschen inspirieren. „Es geht um Dinge wie Ehrlichkeit, Engagement und darum, sich nicht unterkriegen zu lassen“, sagt er. Gute Musik steht bei ihm dabei im Vordergrund. „Ich passe nicht in eine Schublade mit Skandalrappern, denen es nur um Geld, Sex und Drogen geht.“
Daniel Koch wurde in Sinntal bei Fulda geboren. Nach der Trennung seiner Eltern, zog er mit seiner Mutter nach Witzenhausen. In seinen Rap-Stücken beschäftigt er sich mit seiner Jugend in der Kirschenstadt. Die Idee dazu kam ihm bei Freunden, die zu der Zeit bereits Musik machten. „Ich war in ein Mädchen verliebt, das sich nicht für mich interessierte.“
Das war sein erstes Thema. Im Song „Zeichen“ beschreibt er, wie er einmal auf dem Schulhof verprügelt wurde. „Ich will Leuten, die so etwas erleben Mut machen, nicht aufzugeben.“ Auch Menschen, die seine Musikkarriere verspotteten, beschäftigen den Rapper, der die Johannisberg-Schule und die Beruflichen Schulen in Witzenhausen besuchte. „Das sind Themen, die das Leben schreibt.“
Mit denen scheinen seine Fans etwas anfangen zu können. Kochs erstes Album „Authentizität“ verkaufte sich 350-mal. 7800 Menschen folgen ihm auf Facebook. Das ist ein großer Erfolg für den Musiker, der zurzeit in Kassel wohnt. Immerhin entsteht seine Musik komplett in Eigenarbeit. „Vom Booklet bis zum Vertrieb organisiere ich alles selbst“, sagt der gelernte Mediendesigner, der als freischaffender Künstler arbeitet. Die CDs vertreibt er über seine Internetseite. Diese sind auch im Einzelhandel in der Kasseler Umgebung zu haben.
Ob er mit seiner Musik irgendwann einmal seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, weiß Koch noch nicht. „Ich denke, wenn es nicht klappt, klappt es nicht. Aber ich will es versucht haben.“ Wenn alle Stricke reißen, will er wieder als Mediendesigner arbeiten. „Bis dahin lebe ich für den Moment.“
Von Jonathan Vorrath