Unbezahlbar: Einwohner aus Kleinvach sanieren Dorfgemeinschaftshaus selbst

Kleinvach. Ungezählte Arbeitsstunden haben die wackeren Männer und Frauen geleistet. Geld gab es dafür nicht. Denn wegen chronischer Finanznot der Stadt Bad Sooden-Allendorf wäre das Projekt ohnehin unbezahlbar gewesen. Am Samstag feierte die Dorfgemeinschaft von Kleinvach das Ergebnis monatelanger Anstrengungen: Im Innern erstrahlt das Dorfgemeinschaftshaus in neuem Glanz.
Während die Sonne vom Himmel lachte, waren Jung und Alt auf den Beinen, um bei Grillwürstchen, Getränken und kaltem Büfett die Freude über das gelungene Werk zu teilen.
Schon seit Jahren, berichtete Ortsvorsteher Klaus Polednicek, habe man sich mit dem Gedanken einer Neugestaltung des DGH-Innenlebens getragen. Kernpunkt: die außerhalb des Saales gelegene Theke in einen großen Gemeinschaftsraum zu integrieren und so die Zweiteilung aufzuheben. Nachdem Kleinvach endlich ins Dorferneuerungsprogramm aufgenommen worden war, habe im Frühjahr der örtliche Apfelweinpressklub die Initiative ergriffen und sich bereit erklärt, das Projekt zu finanzieren.
Aber die Kleinvächer wollten mehr als nur diese kleine Lösung. Also sammelten sie über Vereine, Firmen und Privatpersonen finanzielle und materielle Spenden in einem Gesamtwert von rund 7000 Euro, bis es im März endlich losgehen konnte.
Drei Zwischenwände wurden herausgerissen. Und nicht nur die neue Theke erhielt einen neuen Standort, komplett erneuert wurden auch die Beleuchtung, mehrere Innentüren und Teile des Fußbodens, ehe die Malerkolonne anrückte, um alles neu zu streichen.
„Wir wollten das DGH für uns selbst und andere Nutzer attraktiver gestalten und dem neuen Trägerverein zu einem bestmöglichen Start verhelfen“, begründete Polednicek den in Geld nicht aufzuwiegenden Arbeitseinsatz der vielen freiwilligen Helfer, die nach Feierabend und am Wochenende immer auf der Matte standen.
Ihnen und den Sponsoren sagte neben dem Ortsvorsteher auch der Vorsitzende des jüngst gegründeten Trägervereins, Erkan Kirmizigül, Dank. Mit Dankesworten sparten auch nicht Bürgermeister Frank Hix und die Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Bad Sooden-Allendorf, Dorothee Junkermann, die passend zum Anlass als Geschenk Gläserreinigungsbürsten für die Theke mitgebracht hatte. Kleinvach habe sich schon immer durch einen starken Gemeinschaftsgeist ausgezeichnet, lobte Hix die „großartige und beispielhafte Leistung“ der Bewohner des südlichsten Stadtteils von Bad Sooden-Allendorf.
Voraussichtlich im nächsten Jahr sollen im Rahmen der Dorferneuerung die Außenarbeiten am DGH angepackt werden, wozu unter anderem die Neueindeckung des Daches, ein behindertengerechter Eingang und die Gestaltung eines Mehrgenerationenplatzes gehören. (
Von Christoph Cortis