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Von Luxemburg nach Witzenhausen: Gilles Ramponi leistet Freiwilligendienst

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Von: Anna Lischper

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Bereit für Veränderung: Der Luxemburger Gilles Ramponi bereichert als europäischer Freiwilliger die Transition Town-Bewegung in Witzenhausen mit Ideen und Engagement. Foto: Lischper
Bereit für Veränderung: Der Luxemburger Gilles Ramponi bereichert als europäischer Freiwilliger die Transition Town-Bewegung in Witzenhausen mit Ideen und Engagement. © Lischper

Witzenhausen. Gilles Ramponi stammt aus Luxemburg, ist studierter Sozialarbeiter und kam nach Witzenhausen, um Erfahrungen zu sammeln und sich einzubringen - für eine lebenswerte Stadt.

Der 29-Jährige arbeitet sieben Monate bei Transition Town Witzenhausen mit, einem Verein, der sich für eine Verbesserung der Lebensgrundlagen der Menschen einsetzt.

„Witzenhausen ist sehr bekannt in der Bewegung“, sagt Ramponi. Das war für ihn der Hauptgrund, sich als Europäischer Freiwilliger in Witzenhausen zu bewerben. Seit Januar ist er in der Kirschenstadt zu Gast. Sein Aufenthalt und die Arbeit wird von der EU unterstützt, er bekommt Geld für Essen, Unterkunft und Taschengeld.

Als Gegenleistung hilft Ramponi mit. Er bestückt für das Projekt „UnvergEssbar“ Rucksäcke in der Fußgängerzone mit Kräutern, hilft in der Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt RadHaus mit und bringt „Straße im Wandel“ auf den Weg, ein Projekt, das nachbarschaftliche Verhältnisse pflegen will.

„Mich interessieren Projekte, bei denen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen zusammenkommen“, sagt er. Da er sich auch in seiner Heimatstadt Luxemburg in der Transition-Town-Bewegung engagiert, weiß er, wofür er steht: „Es geht nicht darum, auf parteipolitischen Konfrontationskurs zu gehen, sondern eine gute Lösung gesellschaftlicher Probleme zu finden.“

Klimawandel, Wirtschaftskrise und Nachhaltigkeit werden in Projekten aufgegriffen, um die Menschen dafür zu sensibilisieren und sie zum Umdenken anzuregen. „Läden sollen zum Beispiel da sein, um Dinge zu kaufen, die man zum Leben braucht. Shopping ist für mich keine Freizeitbeschäftigung.“ Statt dem Kaufrausch zu verfallen, sollte man lieber mit Menschen Zeit verbringen - das koste nichts und bereichere trotzdem.

Die Ideen von Transition Town passen gut zu seinem Studium der Sozialen Arbeit. „Ich will die Menschen nicht mit ihren Problemen allein lassen“, sagt er. Doch um manche Ziele in die Tat umzusetzen, brauche es die Unterstützung der Gesellschaft. Seinen Aufenthalt in Witzenhausen will er natürlich auch nutzen, um sich zu vernetzen. Gute Ideen, wie das Projekt „UnvergEssbar“, will er mit in seine Heimat nehmen und dort anregen. „So etwas gibt es in Luxemburg noch nicht.“

Seine kommunikative Art kommt ihm dabei zugute: „Ich komme schnell mit Menschen ins Gespräch.“ Auch hier in Witzenhausen habe er schon gute Gespräche geführt. „Ich spreche die Menschen direkt an und erzähle ihnen von Transition Town.“ Zugute kommt ihm dabei, dass er fließend deutsch spricht; Das hat er in der Schule gelernt. Ob er während seines Aufenthaltes auch die Kommunalpolitiker erreichen wird, ist fraglich. „Die müssen das Potenzial der Bewegung erst noch erkennen.“

Zur Person

Gilles Ramponi (29) stammt aus dem nördlichen Luxemburg. Er studierte den Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit in Lüttich (Belgien) und Soziologie in England. Er reist gerne und bringt seine Erfahrung in Transition Town Luxemburg ein. Nach seinem Aufenthalt als EU-Freiwilliger in Witzenhausen zieht er ein Masterstudium im Bereich Alternativmedizin in Erwägung, bevor er dann ins Berufsleben startet.

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