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Kälte bremst Kraniche aus

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In der charakteristischen Keilformation fliegen die Kraniche über das Wolfhager Land: Aufgrund der winterlichen Kälte benötigen sie momentan jedoch längere Ruhepausen.
In der charakteristischen Keilformation fliegen die Kraniche über das Wolfhager Land: Aufgrund der winterlichen Kälte benötigen sie momentan jedoch längere Ruhepausen. © Archiv/nh

Wolfhager Land. Ein faszinierendes Frühlingsschauspiel bot sich den Menschen im Wolfhager Land seit Ende Februar: In typischer Keilformation flogen Kraniche auf ihrem Weg aus den südlichen Überwinterungsgebieten auch die Wiesen und Felder im Altkreis an.

Doch der erneute Wintereinbruch hat den Zug der so genannten Glücksvögel zu ihren Hauptbrutgebieten in Mecklenburg-Vorpommern unterbrochen. „Normalerweise macht den Kranichen die Winterkälte nichts aus“, sagt Hilmar Bergmann, stellvertretender Vorsitzender der Naturschutzbundgruppe (Nabu) Wolfhagen-Naumburg. „Die Futtersuche aber wird durch Schnee und Eis sehr erschwert“. Die Kräfte ließen dadurch nach und die Vögel verspürten Hunger.

Unterbrochene Flugroute

Bei günstigen Thermikbedingungen meistern die Kraniche die Strecke von den Überwinterungsgebieten in Südfrankreich oder Spanien zurück in die heimischen Gefilde meist ohne Unterbrechungen. Doch dichtes Schneetreiben und Nebel kosten Kraft und Energie, sodass längere Ruhepausen erforderlich sind. „Auf abgeernteten Maisfeldern machen die Kraniche Station, um sich zu stärken. Hin und wieder finden sie auch eine Maus“, sagt Bergmann.

Dass die Vögel es nicht schafften und verendeten, sei laut dem Experten eher selten. Zugleich appelliert er an Naturfreunde und Spaziergänger, einen Abstand von etwa 400 Metern zu den Kranichen einzuhalten: „Das Aufscheuchen bedeutet einen zusätzlichen Energieverbrauch, der die Vögel weiter schwächt“.

Specht-Exkursion verschoben

Auch andere Vogelpopulationen haben unter dem Wintereinbruch zu leiden. So muss eine für Sonntag, 17. März, geplante Nabu-Exkursion zur Spechtpopulation in den Naumburger Stadtwald ausfallen. Man werde nicht viel zu sehen und zu hören bekommen, da die Aktivität der Spechte aufgrund der winterlichen Witterungsbedingungen im Moment sehr eingeschränkt sei, sagt Thomas Fingerling, Vorsitzender der Nabu-Gruppe Wolfhagen-Naumburg.

Geplant sei aber, die Veranstaltung am Sonntag, 7. April, nachzuholen.

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