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Störche im Wolfhager Glockenborn: Ein Küken hat nicht überlebt

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Von: Bea Ricken

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Fürsorgliche Eltern: Die zwei kleinen Störche im Glockenborn gucken jetzt schon aus dem Nest heraus. Das dritte Junge hat es nicht geschafft, es war zu schwach. Foto: Hans-Werner Hebeler
Fürsorgliche Eltern: Die zwei kleinen Störche im Glockenborn gucken jetzt schon aus dem Nest heraus. Das dritte Junge hat es nicht geschafft, es war zu schwach. © Hans-Werner Hebeler

Bründersen. Zwei kleine Störche wachsen derzeit im Naturschutzgebiet Glockenborn bei Bründersen auf. Wenn sie irgendwann das Nest verlassen, sind sie die ersten Störche, die in der Region groß geworden sind.

Ein kleine Sensation also. Das Elternpaar hatte Mitte April den künstlichen Horst im Naturschutzgebiet bezogen, kurz nach Pfingsten waren drei kleine Küken geschlüpft. „Eins hat es nicht geschafft, es war zu schwach", sagt Stephan Schmidt von der Stadt Wolfhagen, der für den Glockenborn zuständig ist.

Ein Spaziergänger hat beobachtet, wie die großen Störche das tote Küken aus dem Nest warfen. Schmidt fand es vergangene Woche im Gras unterhalb des Horstes. „Die anderen beiden sind aber fit und gedeihen prächtig“, sagt er. Dass die Jungstörche unbeschadet groß werden, wünschen sich viele Naturliebhaber nach dem traurigen Zwischenfall vor zwei Jahren. Damals hatte schon einmal ein Storchenpaar drei Junge aufgezogen, die jedoch bei extremen Witterungsverhältnissen eingingen, bevor sie flügge wurden. Im vergangenen Jahr interessierte sich kein Paar für den Horst auf der Rinderweide. Umso größer war die Freude, als die Elterntiere in diesem Jahr Mitte April mit dem Nestbau begannen.

Interesse ist groß

Das Interesse an den Störchen und ihrer Kinderstube ist groß. Täglich bekommen sie Besuch von Spaziergängern und Naturfreunden. Damit die Aufzucht auf keinen Fall gefährdet wird, darf die Rinderweide nicht betreten werden. Die Stadt bittet darum, dass sich Besucher nicht allzu lange im Bereich des Nestes aufhalten.

Hunde müssen im Naturschutzgebiet an die Leine genommen werden. Hundebesitzer werden zusätzlich gebeten, ihre Tiere nicht in der Nähe der Störche frei laufen zu lassen, die auf den Wiesen rund um den Glockenborn nach Nahrung für ihre Jungen suchen.

Flieger nehmen Rücksicht

Rücksicht auf das seltene Ereignis nehmen auch die Flieger auf dem Graner Berg. Sie meiden den Bereich des Naturschutzgebietes. Die Bundespolizei fliegt für Trainingsflüge andere Flughäfen an, und selbst die Bundeswehr hat sich verpflichtet, das Gebiet während der Brutzzeit zu umfliegen. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen und nicht mit extremen Ereignissen die sensible Aufzucht der Störche gefährden. Mitte bis Ende Juli dürften die Jungstörche flügge sein und das Nest verlassen. 

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