Geschenke verteilt

Göttingen. Nach der Demission von drei Vorstandsmitgliedern in der vergangenen äußerst turbulenten Woche konnte das Team vom SC Göttingen 05 auch die sportliche Talfahrt nicht verhindern. Gegen Aufsteiger 1. FC Wunstorf verlor das Team von Trainer Hans-Jörg Ehrlich mit 2:5 (1:2) und hat damit weiter einen Abstiegsplatz in der Fußball-Oberliga Niedersachsen inne.
Sprechchöre von den hart gesottenen 05-Fans zu Beginn des Spiels, die darauf hinwiesen, dass nicht Ehrlich, sondern „wir der Verein sind“. Und auch noch lange nach Spielschluss sangen sie inbrünstig „05 ist unser Leben“. „Es geht auf jeden Fall weiter“, beteuerte Ehrlich, der derzeit Göttingen 05 quasi als „Ein-Mann-Betrieb“ führt. „Viele Leute haben in den letzten Tagen ihre Hilfe angeboten“, so der sportliche Leiter und Trainer Ehrlich. Er gab aber zu bedenken, dass „ derzeit acht Mannschaften sich bei uns im Spielbetrieb befinden, wobei das Oberliga-Team ein bisschen der Unsicherheitsfaktor ist“.
Endlich aber setzte seine Mannschaft das um, was er auch schon in den Spielen zuvor gefordert hatte, nämlich in Führung zu gehen. Die kam bereits nach vier Minuten zwar etwas glücklich zustande, als Grzegorz Podolczak Wunstorfs Keeper Daniel Beissner aus kurzer Distanz anschoss, den abgeprallten Ball aber Sebastian Stannehl mit dem Körper über die torlinie drückte. ‘Doch sei’s drum, verdient war dieses 1:0 allemal, weil die Göttinger in der Anfangsphase sehr engagiert zu Werke gegangen waren. Durch zwei Geschenke aber brachten die 05er die Gäste wieder ins Spiel und in Führung. Beim 1:1 legte der insgesamt unglücklich agierende Marc Lindner den Ball mit dem Rücken für Mohamad Saade vor, der für Nico Behrendt querlegte, der locker einschieben konnte ((25.). Beim 1:2 konnte 05-Keeper Nils Holzgrefe einen harmlosen Kopfball-Aufsetzer von Leutrim Kabashi nicht festhalten, Sebastian Schirrmacher bedankte sich (43.).
Fünf Stammspieler fehlen
Einmal mehr machte sich das Fehlen von fünf Stammspielern bei den Göttingern negativ bemerkbar. Zuletzt musste auch noch Patric Förtsch mit einer schweren Bronchitis passen, nachdem schon Thorben Rudolph, Alexander Burkhardt, Christian Spohr und auch Dennis Zeibig ausgefallen waren.
Mit der Einwechslung von Daniel Washausen und etwas später auch Robert Huck, der nach langer Verletzungspause erst zweimal mittrainiert hatte, drückte 05 auf den Ausgleich, lief aber in einen Konter, der die Vorentscheidung zum 1:3 bedeutete.
„Wir hätten zwei Elfmeter kriegen müssen. Der eine hätte das 2:0 bedeutet, der andere das 2:1. Ich denke, der Schiedsrichter hat heute das Spiel entschieden“, analysierte Ehrlich verbittert. (gsd)
Von Walter Gleitze