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Entlassung von Trainer Uli Egen: Es brodelte schon länger

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Von: Frank Ziemke

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Kassel. Das war ein Paukenschlag: Wenige Tage vor dem Start in die Vorbereitung haben die Kassel Huskies Trainer und Sportdirektor Uli Egen entlassen. Seine Aufgaben als Chefcoach des Eishockey-Oberligisten übernimmt ab sofort der bisherige Co-Trainer Jesse Panek (59).

Die Position des Managers bleibt unbesetzt. „Das war keine leichte und einfache Entscheidung. Der Mannschaftsrat und die Geschäftsführung haben sie gemeinsam getroffen, um das Ziel Aufstieg in die DEL 2 nicht zu gefährden“, erklärte Huskies-Geschäftsführer Stefan Traut während der kurzfristig angesetzten Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. 

In der Mannschaft habe es schon länger gebrodelt. Ende der vergangenen Woche habe sich die Situation so zugespitzt, dass die Trennung von Egen unvermeidlich gewesen sei, erläuterte Traut. 

Zu den genauen Gründen wollten sich weder er noch Manuel Klinge äußern. „Wir werden keine Interna nach außen tragen“, sagte der Mannschaftskaptiän. „Wir haben lange mit der Geschäftsführung gesprochen. Das war natürlich nicht angenehm. Einen richtigen Zeitpunkt gibt es für so eine Entscheidung nie. Aber es ist manchmal notwendig, neue Impulse zu setzen. “ 

Die Mannschaft sei auf ihn zugekommen, sagte Traut. Letztendlich habe eine Mischung aus zwischenmenschlichen und sportlichen 

Gründen den Ausschlag gegeben, keinesfalls aber Streit über den Sparkurs. „Das hat keine Rolle gespielt. Uli und ich haben bei allen Entscheidungen eng zusammengearbeitet“, erklärt der Geschäftsführer, der den Blick nun voraus richtet.

Unterdessen wurde Mittwochabend bekannt, dass Stürmer Tobi Schwab nach langen Verhandlungen seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert hat.

Von Michaela Streuff

Das sagt Uli Egen

Uli Egen ist am Mittwochmittag anzuhören, wie getroffen er ist. Mit belegter Stimme erzählt der Trainer, wie er von seiner Entlassung erfahren hat: „Ich komme hier her, gehe davon aus, endlich mit dem Training beginnen zu können. Dann habe ich ein Gespräch mit Stefan Traut und bin plötzlich entlassen“, sagt Egen. Vier Tage nach seinem 57. Geburtstag steht er plötzlich ohne Job da. Und macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ich bin maßlos enttäuscht und wie vor den Kopf gestoßen. Das trifft mich total überraschend.“

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Als Begründung sei ihm vor allem genannt worden, dass sich Teile der Mannschaft gegen ihn ausgesprochen haben. „Ich habe dieses Team zusammengestellt. Aus meiner Sicht war das Verhältnis überwiegend okay. Aber das kann natürlich trügen“, erklärt er, sagt umgekehrt aber auch: „Die Arbeit eines Trainers kann und darf für Spieler nicht immer einfach sein.“

Bilder: Pressekonferenz der Huskies

Bei jedem Wort ist aber trotzdem zu spüren, wie sehr ihn die Haltung der Mannschaft, die so denkbar knapp am Aufstieg gescheitert ist, trifft. Ob er selbst findet, dass etwas falsch gelaufen ist in der vergangenen Saison? „Natürlich“, sagt Egen, „wir sind nicht aufgestiegen. Also ist etwas falsch gelaufen.“ Aber: „Wir sind erst in der Verlängerung des letzten Spiels der Finalserie gescheitert. Viel können wir nicht falsch gemacht haben.“

Von Frank Ziemke

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