Bremers Traum von Olympia geplatzt

Göttingen. Pauline Bremer ist von Bundestrainerin Silvia Neid für die Olympischen Spiele in Brasilien vom 3. bis 20. August für die Fußball-Nationalmannschaft aus dem Aufgebot gestrichen worden.
In drei Vorbereitungslehrgängen mit 26 Spielerinnen blieben die bei Olympia zulässige Größe von 18 plus vier Spielerinnen auf Abruf übrig.
Neid begründete die Nichtberücksichtigung der 20-jährigen Göttingerin, die in der vergangenen Saison mit Olympique Lyon französischer Meister, Pokalsieger und Champions League-Sieger geworden ist, wie folgt: „Die Entscheidung fiel uns natürlich nicht leicht. Wir haben in den drei Vorbereitungslehrgängen viele Eindrücke gesammelt und uns nach

jeder Einheit innerhalb des Trainerteams intensiv ausgetauscht. Bei einem Kader von nur 16 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen spielt der Aspekt der Variabilität eine große Rolle. Für Pauline, Meike, Lena und Felicitas hat es leider aus unterschiedlichen Gründen nicht ganz gereicht. Aber das sind Spielerinnen mit einer großen Perspektive, denen die Zukunft gehört.“
Neids Begründung, dass der Aspekt der Variabilität eine große Rolle gespielt hat, Bremer dann aber nicht berücksichtigt wurde, ist kaum nachvollziehbar. Denn gerade Bremer, die bis zur B-Jugend bei der SVG Göttingen spielte, ist auf vielen Positionen einsetzbar. Bei Turbine Potsdam spielte sie im Angriff, bei Lyon als Außenverteidigerin und im defensiven Mittelfeld.
„Ich kann die Nichtberücksichtigung von Pauline überhaupt nicht nachvollziehen“, meint der Vorsitzende der SVG Göttingen, Reinhold Napp, der Bremer einige Jahre in den ganz jungen Junioren-Teams der Schwarz-Weißen trainiert hat. „Sie hatte sich so auf Olympia gefreut, und jetzt ist dieser Traum für sie geplatzt.“
Auch Jürgen Turke, der Bremer in der C- und B-Jugend trainierte, bis sie zum Bundesligisten Potsdam wechselte, teilt die Einschätzung von Neid nicht. „Wenn Silvia Neid ihre Nominierung damit begründet, dass sie variable Spielerinnen berücksichtigt habe, ist es umso unverständlicher, dass sie Pauline nicht nominiert hat. Sie ist bis auf die Torwartposition auf jeder Position einsetzbar, was sie hinlänglich bewiesen hat. Es tut mir unendlich leid für Pauline, dass ihr der Traum von Olympia jetzt genommen wurde.“