ADAC rät
Winterdiesel: Das sollten Autofahrer bei niedrigen Temperaturen beachten
Bis Ende Februar wird an den Tankstellen der sogenannte Winter-Diesel verkauft. Der ADAC erklärt, worauf Autofahrer bei Minusgraden achten sollten.
Die eisige Kälte macht vielen Autofahrern in Deutschland zu schaffen. Nicht nur wegen der zum Teil glatten Straßen. Auch Diesel-Fahrer könnten bei fallenden Temperaturen zunehmend in Schwierigkeiten geraten.
Denn schon ab etwa sieben Grad minus bilden sich, wie der ADAC auf seiner Internetseite mitteilt, auch im „Winterdiesel“ die ersten Paraffinpartikel, die das Kraftstoffsystem beziehungsweise den Kraftstofffilter verstopfen könnten. Die Folge sei dann, dass der Motor nicht mehr anspringe oder bei sehr eisigen Temperaturen während der Fahrt sogar ausgehen könne.
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Winterdiesel hält laut ADAC „oft nicht, was er verspricht“
Das Problem schildern die Experten auf ADAC.de so: „Eigentlich soll sogenannter Winterdiesel dem Problem entgegenwirken. Er wird von Mitte November bis Ende Februar an den Tankstellen in Deutschland verkauft und enthält Additive, die das ‚Ausflocken‘ des Kraftstoffs und damit die Verstopfung des Kraftstoffsystems verhindern sollen.“
Diese Zusätze würden dem Winterdiesel bereits in der Raffinerie beigemischt. Zudem seien bei manchen Dieselmodellen Kraftstoffheizsysteme verbaut, um der Verstopfung des Filters entgegenzuwirken.
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Bei starker Kälte*, so heißt es weiter in dem Bericht des ADAC, hätten sich allerdings beide Maßnahmen „als nicht immer ausreichend“ erwiesen. Sei der Diesel „versulzt“, fahre das Auto erst wieder, „wenn das gesamte Kraftstoffsystem erwärmt ist und sich alle Paraffinpartikel aufgelöst haben“.
Das Auto muss den Experten zufolge dazu „in eine Garage mit deutlich über null Grad“ gestellt werden. Man solle auf keinen Fall mit dem Föhn oder gar Heißluftgebläse anrücken: „Einerseits bestehen Brand- und Beschädigungsgefahr, andererseits erreicht man so nicht alle erforderlichen Stellen, wo der Diesel ausgeflockt ist“, warnen sie.
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Tipps für Dieselfahrer im Winter: Was Experten Autofahrern raten
Rein theoretisch sollte der Winterdiesel eigentlich bei bis zu minus 20 Grad funktionieren. Tests des ADAC hätten jedoch gezeigt, dass sich Autofahrer „nicht immer auf die Wintertauglichkeit des Kraftstoffes verlassen können“. Diesel-Fahrer sollten den Experten zufolge angesichts starker Kälte ein paar Tipps beachten:
- Stellen Sie das Fahrzeug bei Kälte möglichst in die Garage. Ist das nicht möglich, sollten Sie sich zumindest einen trockenen und windgeschützten Stellplatz suchen.
- Lassen Sie Ihren Kraftstofffilter überprüfen und wechseln Sie ihn, wenn nötig.
- Ist ein Filterheizung nicht vorhanden, bieten laut ADAC wenige Hersteller eine Nachrüstung an.
- Tanken Sie möglichst voll. Ansonsten könnte sich aus der Luft im Tank Kondenswasser bilden und gefrieren.
- Im Baumarkt können Sie sich Additive zur Fließverbesserung des Diesel kaufen. Verwenden Sie sie aber nur, wenn Sie vom Hersteller abgesegnet sind.
- Kraftstoff aus Vorratsbehältern sollte man nicht verwenden, wenn nichts über dessen Kältetauglichkeit bekannt ist.
- Und noch einen dringenden Rat haben die Experten des ADAC: Dieselkraftstoff „auf keinen Fall mit Benzin mischen“. Nur ältere Fahrzeugmodelle von vor 1997 – mit ausdrücklicher Freigabe des Herstellers – seien davon ausgenommen.
- Beim nächsten Mal dran denken: Fangen Sie an, Winter-Diesel zu tanken, bevor die kalte Jahreszeit beginnt. Achten Sie darauf, dass sich zu diesem Zeitpunkt so wenig Sommer-Diesel wie möglich im Tank befindet, so der Rat.
*hna.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks.
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