Für seine Träume zu kämpfen, ist grundsätzlich etwas Gutes. Doch man sollte nicht alles für sie aufs Spiel setzen - vor allem, wenn der Traum extrem ungesund ist.
Sie will nicht arbeiten müssen und berühmt werden - das sind die Lebensziele der 22-jährigen Charna Rowley aus London. Um die zu erreichen, setzt sie sogar ihre Gesundheit aufs Spiel. Für ihre neue Karriere gab sie sogar ihre Vollzeitstelle auf.
Vor der Kamera essen: Dieser Youtube-Trend schwappte nach Europa
In Asien gibt es diesen Youtube-Trend schon lange: Die Influencer sitzen vor der Kamera und essen. Zwischendurch reden sie auch mal. Das nennt sich dann "Mok-Bang", ein Mix aus dem südkoreanischen Wort mokda, essen, und bangson, senden. Im Englischen wurde der Begriff zu "Muk-Bang". Bei diesen Videos geht es einzig und allein darum, möglichst große Portionen zu essen - und das gefällt erstaunlich vielen Menschen. Die Koreanerin Stephanie Soo zum Beispiel hat 1,4 Millionen Abonnenten auf YouTube. Und mit den Abonnenten steigt die Möglichkeit, Geld durch Werbung zu verdienen.
Teure Karriere: Noch kann Charna nicht von ihren Muk-Bang-Videos leben
Da Essen schon immer ihr Hobby war, wollte Charna Rowley es jetzt zu ihrem Beruf machen. Deshalb fing sie an, sich riesige Portionen Fastfood vom Takeaway zu holen, vor laufender Kamera auf den Teller zu kippen und es zu genießen. Im August 2018 verspeiste sie zusammen mit einer Freundin 30 Minuten lang Chickenwings und Pommes von McDonald's. Das Video wurde in 14 Monaten mehr als 10.000 mal aufgerufen.
Charna will Youtube-Star werden. Dafür isst sie, was sich ihre Fans von ihr wünschen. In ihrem meist gesehenen Video nimmt die junge Frau mehr als 5.000 Kalorien auf einmal zu sich. Doch von ihren Videos leben kann Charna noch lange nicht. Fastfood ist teuer. Vor Kurzem musste Charna ein Burger-King-Muk-Bang absagen, weil unvorhergesehene Rechnungen zu viel Geld schluckten. Deshalb spendierte eine Freundin ihr Pizza und Pommes. Fast 1.000 Pfund (etwa 1.150 Euro) hat die 22-Jährige für ihre Videos bereits ausgegeben. Inzwischen musste sie sogar wieder arbeiten gehen: Halbtags in einem Warenlager.
Kritische Stimmen unter Youtube-Videos werden laut
Die großen Marken finanzieren Charnas Muk-Bang-Videos jedoch noch lange nicht. Und die Kommentare der User sind nicht so freundlich geblieben wie bei ihrem ersten Video. "Tolle Zeit, in der wir leben, wenn Menschen Karriere damit machen, sich durch Essen früh ins Grab zu schaufeln", schreibt der Youtube-User "esake". Auch die kritischen Kommentare zu Charnas Gewicht werden mehr.
Doch Charna will sich nicht belehren lassen. Andere Zuschauer mögen ihre Natürlichkeit und den britischen Akzent - den man durch das Schmatzen durchaus noch vernehmen kann. Sie möchte einmal 10.000 Kalorien auf einmal essen. "Ich muss nur zeigen, dass ich mir das zutraue - es kann passieren, dass mir etwas zwischen den Zähnen oder am Mund klebt, aber die Menschen lieben, wie witzig ich bin", zitiert das Internet-Medienunternehmen Unilad die 22-Jährige.
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