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Bilder wie vom Filmset: Dealer-Ehepaar betreibt Drogenküche und verfügt über Waffenarsenal

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Von: Erik Scharf

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Ein unfassbarer Fall erschüttert das kleine Münchhausen in der hessischen Provinz. Ein Ehepaar betrieb dort eine Drogenküche. Die Bilder der Ermittler machen sprachlos.

Marburg – Die Fotos sehen aus wie von einem Filmset, die Geschichte dahinter könnte selbst für einen Sonntagabend-Krimi deutlich drüber sein. Was Ermittler nach verdeckten Ermittlungen in der hessischen Provinz ans Tageslicht brachten, lässt einen mit der Fassung ringen und eher an Walter White und Jesse Pinkmann denken, als an ein Ehepaar mittleren Alters. Dass sich das ganze in einem Ort namens Münchhausen abspielte, lässt die Geschichte nur noch mehr wie Fiktion wirken.

Was ist passiert? Ermittler der Polizei Marburg-Biedenkopf hatten die Spur zu Eheleuten im Alter von 57 und 47 Jahren aufgenommen. Nach Angaben der Polizei und der Staatsanwaltschaft stehen beiden im dringenden Tatverdacht, gemeinschaftlich mit Drogen gehandelt und dabei Schusswaffen im unmittelbaren Zugriffsbereich vorgehalten zu haben.

Die Drogenküche im Haus des Ehepaars in der Nähe von Marburg.
Die Drogenküche im Haus des Ehepaars in der Nähe von Marburg. © Polizei Marburg-Biedenkopf

Drogenküche bei Marburg hochgenommen: Ehepaar häuft Waffenarsenal an

Die Zahlen nach der Hausdurchsuchung am Montag (27. Februar) machen sprachlos. Zunächst die Drogen: „Unter den konfiszierten Betäubungsmitteln befanden sich rund 6,5 Kilogramm Amphetamine, knapp 1,3 Kilogramm Marihuana, rund 1,8 Kilogramm Haschisch, über 100 Gramm Heroin, 36 Gramm Kokain und ca. 1000 XTC-Tabletten“, schreibt die Polizei. Straßenverkaufswert laut Schätzungen der Polizei: rund 120.000 Euro.

Mindestens genauso so umfangreich war das Waffenarsenal des Ehepaars aus der Nähe von Marburg. Unter anderem eine geladene abgesägte Schrotflinte, die griffbereit unmittelbar neben der Hauseingangstür in einer Art Futteral steckte, eine Axt, eine scharfe, durchgeladene Pump-Gun und weitere scharfe und durchgeladene Schusswaffen lagen im Haus verteilt. „Insgesamt besaßen die Beschuldigten sechs Langwaffen, fünf Kurzwaffen, zwei Luftdruckgewehre und eine Kiste mit mehr als 1.700 Schuss Munition verschiedener Kaliber“, schreibt die Polizei. Waffenschein? Fehlanzeige.

Das sichergestellte Waffenarsenal der Eheleute in Münchhausen nahe Marburg.
Das sichergestellte Waffenarsenal der Eheleute in Münchhausen nahe Marburg. © Polizei Marburg-Biedenkopf

Drogenküche bei Marburg hochgenommen: Chemikalien ungesichert aufbewahrt

In dem großen, verwinkelten und unübersichtlichen Gebäude mit Scheunenanbauten stießen die Kripo-Beamten auf ein eigens eingerichtetes „Drogenlabor“ zur Herstellung synthetischer Drogen. Darin wurden zahlreiche Kanister mit Chemikalien gefunden, die lose und völlig ungesichert aufbewahrt wurden, wie die Ermittler mitteilen.

Die bislang der Polizei unbekannten Eheleute ließen sich widerstandslos festnehmen. Das Amtsgericht Marburg erließ am Dienstag (28. Februar) Haftbefehle wegen Fluchtgefahr. Die Ermittlungen dauern an. (esa)

Ein beißender Geruch führte Ermittler in Kassel zu einer Drogenküche.

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