1. Startseite
  2. Hessen

Erfolgsmodell MOBA – so funktionieren Multiplayer Online Battle Arenas

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Viele Charaktere in einem MOBA-Spiel wirken nicht gerade sanftmütig.
In einem MOBA-Game treten auch schon mal solch martialische Gestalten gegen Sie an. © Leafsomen - iStockphoto

Kaum ein anders Online-Spiel-Genre verzeichnet aktuell solche User-Zuwächse wie die Multiplayer Online Arenas. Fans nennen diese Spiele kurz MOBAs. Millionen Spieler sind dabei, um mit- und gegeneinander Teams anderer Spieler zu besiegen. Wir erklären, wie diese Games funktionieren.

Zwei Teams im direkten Wettstreit

In einem MOBA, also einer Multiplayer Online Battle Arena (auf Deutsch Online Kampfarena für viele Spieler) treten in der Regel zwei Teams auf einem festen, symmetrisch angelegten Feld gegeneinander an. Das Ziel des Matches ist die Erstürmung der gegnerischen Basis. Jedem Spieler einer Mannschaft ist dabei ein Held, also eine besondere Figur, zugeordnet, die er steuert. Meistens gibt es drei Wege (engl. Lanes), auf denen sich die Basis des Gegners erreichen lässt. Diese werden von besonderen Verteidigungsanlagen geschützt. Unterstützt werden die Helden von sogenannten Minions. Das sind kleine, computergenerierte Mitstreitern, die selbstständig auf das Hauptquartier des rivalisierenden Teams losgehen. Besonders beliebt sind Spiele wie Defence of the Ancients 2, Heroes of Newert oder League of Legends – diese Multplayer Online Battle Arenas haben zum Teil mehrere Millionen Mitspieler.

Erfolg kann sogar Geld bringen

Das Spielprinzip ist einfach und die Grundzüge sind schnell erlernt. Wer allerdings wirklich gut spielen will, muss eine Menge Zeit investieren. Es gilt, viele Helden zu kennen und ihre Fähigkeiten genauso zu beherrschen wie verschiedenste Taktiken und Strategien. Hat ein Spieler ein bestimmtes Level erreicht, kann er sein Game in verschiedenen E-Sports-Ligen sogar professionell betreiben. Erfolgreiche Profis verdienen dabei enorme Summen.

MOBAs als Erfolgsmodell

Die meisten MOBAs werden als „Free-to-play“ angeboten. Das bedeutet, dass der Spieler kein Geld bezahlen muss, um mitmachen zu können. Die Spiele laufen komplett im Browser oder es muss nur ein sehr kleines Softwarepaket heruntergeladen werden. Meist ist die Teilnahme am Game gratis. Gegen Bezahlung können Spieler spezielle Ausrüstung für die Helden oder schnelleren Aufstieg in der spielinternen Hierarchie kaufen. So verdienen die Betreiber trotzdem daran.

Die Beliebtheit der MOBAs erklärt sich einerseits aus dem Free-to-play-Prinzip und andererseits aus dem spannenden Wettkampf unter den Teams. Im Gegensatz zu Online-Rollenspielen treten hier echte Teams gegeneinander an. Ein Match dauert normalerweise nicht länger als 45 Minuten. So besteht die Möglichkeit, schnell aufzusteigen, ohne vorher langwierige Auseinandersetzungen oder Quests gegen computergesteuerte Nichtspielercharaktere (NPCs) zu bestehen. Im MOBA wird durch die Schnelligkeit der Matches und ein ausgefeiltes Bewertungssystem Spannung geschaffen, die durch den Wettbewerb unter den Mannschaften noch gesteigert wird.

Ähnlichkeit und Schimpftiraden

Trotz des enormen Erfolges auf dem Markt ernten die MOBAs auch Kritik. Besonders die Eintönigkeit der Spiele wird oft bemäkelt. Weil die meisten Games dieses Genres aus der Vogelperspektive ablaufen, ähneln sich die Spielfelder sehr. Der Spielablauf ist ebenfalls häufig identisch.

Ein weiterer Punkt, der Neulingen bei MOBAs auffällt, ist der rüde Umgangston der Spieler untereinander. Weil die Matches so schnell ablaufen und die Aufgaben in den Mannschaften klar verteilt sind, wird schnell geschimpft, wenn einer seinen Job in den Augen der anderen nicht richtig erfüllt. Manche Anbieter haben daher ein Bewertungssystem für Fairness eingeführt: Spieler bewerten nach dem Match den Sportsgeist der anderen. Wer besonders fair agiert, bekommt Auszeichnungen.

Auch interessant

Kommentare