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Tragischer Unfall in Göttingen - Mann stirbt in Getreide-Silo

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Von: Bernd Schlegel, Stefan Rampfel

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In Göttingen ereignete sich ein tragischer Arbeitsunfall. Ein Mitarbeiter erstickte in einem Getreide-Silo. Ein ähnlicher Unfall ereignete sich nur einen Tag später.

Update, 23.01.2020, 10.53 Uhr: Binnen zwei Tagen sind drei Menschen in Silos in Bayern und bei Göttingen in Niedersachsen ums Leben gekommen. Zwei Männer wurden am Mittwoch in einem Betonbetrieb in Regensburg von Sand verschüttet.

Ähnlicher Unfall wie in Göttingen: Zwei Arbeiter verunglückten in Sand-Silo

Einsatzkräfte hatten zunächst noch versucht, den 56-jährigen Arbeiter und seinen 23 Jahre alten Kollegen zu reanimieren. Am Abend erlagen jedoch beide ihren schweren Verletzungen in einem Krankenhaus, wie die Polizei in der Nacht zu Donnerstag mitteilte. Auch der Mann bei Göttingen starb in dem Silo in Südniedersachsen. 

Ähnlicher Unfall wie in Göttingen: Ursache noch vollkommen unklar

Die beiden Männer waren in einem Hochsilo, als sie dort unter Tonnen von Sand verschüttet wurden. Wie es dazu kommen konnte, war zunächst unklar. 

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Insgesamt waren rund 80 Helfer von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Höhenrettung im Einsatz.

Unfall: Polizei schließt bei Unfall in Göttingen Fremdverschulden aus

Zu einem anderen Todesfall in einem Silo war es zuvor im Landkreis Göttingen in Niedersachsen gekommen. Ein 54-Jähriger war dort am Dienstagabend nach Angaben der Polizei in ein Getreidesilo gestürzt und gestorben. 

Die Polizei vermutet, dass der Mann in dem agrargenossenschaftlichen Betrieb in Rosdorf bei Göttingen durch einen Unfall versunken und dann erstickt war. Es gebe keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden, sagte eine Polizeisprecherin.

Unklarer Unfallhergang: Auch bei Getreide-Silo Unfall 

Nachdem Kollegen den Mann als vermisst gemeldet hatten, barg die Feuerwehr ihn tot aus dem Speicher. Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, war auch hier noch unklar, wie die Sprecherin sagte.

Update, 22.01.2020, 14.54 Uhr: Ein 54-Jähriger aus dem Eichsfeld ist bei einem tragischen Arbeitsunfall am Dienstag ums Leben gekommen. Er wollte laut Polizei offenbar aufgrund einer technischen Störung das Innere eines Getreide-Silos bei Göttingen überprüfen und hat dabei offenbar dessen Füllstand unterschätzt.

Bei Unfall in Göttingen: Fremdverschulden gilt als nicht wahrscheinlich 

Unterdessen hat das erste Fachkommissariat der Göttinger Polizei die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es nach Polizeiangaben nicht.

Göttingen: Schüttgüter bergen eine tödliche Gefahr - Unfall in Getreide-Silo

Schüttgüter wie Getreide, Schrote, Grieße und Mehle werden immer wieder zur tödlichen Falle. Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) bekommt nach Darstellung der Fachmagazine „Sicherheitsbeauftragter“ und „Sicherheitsingenieur“ mit erschreckender Regelmäßigkeit Fälle gemeldet, bei denen die Gefahr des Versinkens teilweise komplett unterschätzt wird - so wie in diesem Fall bei dem Unfall in Göttingen. Deshalb gibt es ein spezielles Regelwerk für „Behälter, Silos und enge Räume“.

Erstmeldung, 22.01.2020, 6.25 Uhr: Zu einem tragischen Unfall ist es am Dienstagabend in Rosdorf im Landkreis Göttingen gekommen. Ein Mitarbeiter eines Getreidehandels ist aus bislang unbekannter Ursache in einem großen Getreide-Silo von oben in das Getreide gefallen, darin versunken und verstorben.

Wie Martin Willing, Einsatzleiter der Feuerwehr, mitteilte, wurde die Ortsfeuerwehr Rosdorf um 17.28 Uhr zu einer Personensuche in die Raiffeisenstraße alarmiert. Mitarbeiter des Getreidehandels hatten den Notruf gewählt, weil sie ihren Kollegen schon längere Zeit vermissten. Später wurde zudem die Ortsfeuerwehr Mengershausen nachalarmiert.

Das Getreidelager hat eine Länge von über 100 Meter und eine Fläche von rund 3000 Quadratmetern. Im Inneren des Silos lagern Tausende Tonnen von Getreide in mehreren Buchten bis zu einer Höhe von etwa sieben Metern.

Landkreis Göttingen: Mann ist in Silo versunken und erstickt

"Vermutlich ist der Mitarbeiter in das Getreide gestürzt, konnte sich nicht befreien, ist wie in Treibsand versunken und erstickt", so Einsatzleiter Martin Willing. In einer aufwendigen Aktion wurden viele Tonnen Getreide aus dem Inneren des riesigen Lagers bei Göttingen nach außen befördert. Dazu wurden von den Einsatzkräften vor allem Schaufeln eingesetzt. Ein Radlader fuhr das Getreide vom Gebäude weg, um Platz für immer weiter nachrutschendes Korn zu machen.

Erst nach rund anderthalb Stunden wurde der 54-jährige Mann gefunden. Eine Notärztin konnte nur noch seinen Tod feststellen. In der betroffenen Bucht des Lagers wurden knapp 2000 Tonnen Getreide aufbewahrt. Die Bergung des Mannes war gegen 21 Uhr abgeschlossen. Dazu mussten Bretter um den Körper gebaut werden, um ein Nachrutschen des Getreides zu verhindern.

Mann fällt in Silo - Feuerwehr, Polizei und Notfallseelsorger im Einsatz

Neben den rund 30 Einsatzkräften der Feuerwehr waren auch die Polizei und ein Notfallseelsorger vor Ort. Dieser kümmerte sich um die Angehörigen und Kollegen des Verstorbenen.

Erst im November kam es in einem Getreidehandel bei Göttingen zu einem größeren Feuerwehreinsatz: Ein Getreide-Silo drohte zu platzen*, weil sich ein Riss gebildet hatte. Mit Spanngurten und Holzbohlen wurde die Gefahr gebannt. (ysr)

Landkreis Göttingen: Feuerwehr Rosdorf ist jetzt für Autobahneinsätze noch besser gerüstet

Mit Nebel, Feuerwerk und Musik hat die Freiwillige Feuerwehr Rosdorf die offizielle Übernahme ihres neuen Tanklöschfahrzeugs im Wert von rund 365.000 Euro inszeniert. Sie ist nun für Autobahneinsätze noch besser gerüstet.*

Ein Mann ist bei einem Unfall nahe Göttingen ums Leben gekommen. Er schleuderte mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum. 

Kassel: Unfall auf Baustelle in der Nordstadt

In Kassel kam es zu einem Unfall auf einer Baustelle, bei der eine große Schallschutzwand auf einen Arbeiter aus Hannover stürzte. Der Mann schwebt nach dem Arbeitsunfall in der Nordstadt in Lebensgefahr.

Von Stefan Rampfel und Bernd Schlegel

Zu einem folgenschweren Unfall kam es auch in Kassel Waldau. Hier wurde ein Mann während seiner Arbeit schwer verletzt. 

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