So viele Geburten wie seit 20 Jahren nicht: Corona-Lockerungen sorgen für Baby-Boom in Hessen

Deutschland erlebt in Corona-Zeiten einen regelrechten Baby-Boom. Auch in Hessen sind die Geburtenzahlen sehr hoch.
Wiesbaden – Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie haben viele Paare in Deutschland nicht davon abgehalten, Kinder in die Welt zu setzen. Im März 2021 hat es binnen eines Monats mit fast 66.000 Neugeborenen so viele Geburten wie seit 20 Jahren nicht mehr in einem März gegeben.
Auch in Hessen* kann von einem regelrechten Baby-Boom gesprochen werden. Im März 2021 kamen insgesamt 5.031 Neugeborene zur Welt, wie aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Demnach wurden 2.635 Jungen und 2.396 Mädchen geboren. Ein Jahr zuvor waren es im selben Monat nur 4.685. Eine Steigerung um sieben Prozent und ein Rekordwert für Hessen.
Baby-Boom in Hessen: Zusammenhang mit Corona-Pandemie?
Denn auch in den vergangenen Jahren lag die Geburtenzahl im März immer unter 5.000 wie hessenschau.de berichtete. Damit spiegeln die Zahlen des Bundeslands den deutschlandweiten Trend wider. Doch warum kamen sich die Paare offenbar so viel näher als in den vergangenen 20 Jahren?
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden sieht einen zeitlichen Zusammenhang mit dem Abflauen der ersten Corona-Welle und Lockerungen ab Anfang Mai vergangenen Jahres. Schon im Februar 2021 hatte sich ein Anstieg abgezeichnet. Im März stieg die Zahl in Deutschland um 5900 oder zehn Prozent, wie das Bundesamt mitteilte. 1998 habe es zum letzten Mal in einem März mehr als 65.000 Geburten gegeben. Ein Blick auf den Jahresbeginn zeige, dass während des ersten Lockdowns nicht mehr Kinder gezeugt wurden. Im Januar 2021 seien die Geburtenzahlen auf Vorjahresniveau gewesen.
So viele Geburten wie seit 20 Jahren nicht mehr: Corona-Trend auch in anderen Ländern
Auch in anderen europäischen Ländern kam es im März zum Baby-Boom. In besonders von der Pandemie betroffen Ländern wie Spanien oder Belgien hätten sich die zunächst rückläufigen Zahlen wieder stabilisiert. In anderen Ländern nahmen sie im März im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zu. Nach den Angaben der dortigen Ämter gab es in Rumänien 15 Prozent, in Estland und Litauen 13, in den Niederlanden, Finnland und Ungarn 10 Prozent mehr Babys.
Eine ganz besondere Geburt in Hessen* erregte vor Kurzem ziemlich Aufsehen. Während einer Autofahrt setzten bei einer hochschwangeren Frau die Wehen ein. Als der Arzt zu ihr kam, war das Baby schon da. (svw mit dpa) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.