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Hessen: Wohnungspreise in mittelgroßen Städten steigen enorm – So teuer wird es

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Von: Alexander Gottschalk

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Mieter dürfen ihre Wohnungen untervermieten
Eine Wohnung darf man bei berechtigtem Interesse untervermieten. Aber gilt das auch für eine Einzimmerwohnung? (Symbolfoto) © Christin Klose/dpa

Nicht nur die Preise in den Großstädten ziehen an, auch wer in Bad Homburg, Hanau oder Gießen Wohneigentum kaufen will, muss immer mehr zahlen.

Bad Homburg/Gießen/Hanau – Wer in einer mittelgroßen hessischen Stadt eine Wohnung kaufen will, muss immer mehr zahlen. Das geht aus einer Angebotsanalyse hervor, die das Immobilienportal immowelt.de am Dienstag (22.02.2022) veröffentlicht hat. Demnach stiegen die Kaufpreise für Bestandswohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmetern (m²) im Jahr 2021 in Bad Homburg und Rüsselsheims um je 12 Prozent, in Hanau sowie Marburg um je 10 Prozent und in Gießen sogar um 14 Prozent.

Insgesamt beleuchtet der Bericht beispielhaft die Wohnungspreise (ohne Neubau) in 83 deutschen Städten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern. Unter den betrachteten Kommunen aus Hessen* erzielte die Kurstadt Bad Homburg im Hochtaunuskreis* die mit Abstand höchsten Preise. Hier wurde der Quadratmeter 2021 im Schnitt für 4630 Euro angeboten. Am niedrigsten fielen die Angebotspreise im südosthessischen Hanau aus, wo im Vergleich „nur“ 2980 Euro aufgerufen wurde.

Wohnungskauf ein Hessen: Bad Homburg laut Preis-Analyse auf Spitzenplatz

StadtAngebotspreis 2020 pro m² (Median)*Angebotspreis 2021 pro m² (Median)*Veränderung*Einwohnerzahl (Ende 2020)
Bad Homburg4.130 €4.630 €12%ca. 54.000
Rüsselsheim3.140 €3.520 €12%ca. 66.000
Hanau2.720 €2.980 €10%ca. 97.000
Marburg2.940 €3.240 €10%ca. 76.000
Gießen3.080 €3.520 €14%ca. 90.000

Quelle: Datenbasis der von immowelt.de herausgegebenen Analyse waren die auf dem Immobilienportal inserierten Angebote (Wohnungen von 40 bis 120 m², kein Neubau). Berücksichtigt wurden „ausschließlich Angebote, die vermehrt nachgefragt wurden“. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.

Wohnungen kaufen in Hessen: Es geht immer noch teurer

Ungewöhnlich ist die Preisentwicklung in Hessen keinesfalls. In allen 83 untersuchten Mittelstädten stiegen die Kaufpreise für Wohnungen, in 18 Gemeinden sogar um mindestens 20 Prozent. Als einen Faktor sehen die Wohnungsfachleute von immowelt.de die Corona-Pandemie. Mittelstädte mit ihrer „oft attraktiven Infrastruktur“ und den „teils noch niedrigen Immobilienpreisen“ rückten in „den Fokus von Käufern“, die aufgrund von Homeoffice nicht mehr zwingend arbeitsplatznah wohnen müssten, hieß es dazu.

Frankfurt macht‘s teurer

Laut der Kaufpreisanalyse zieht die Nähe zu Großstädten die Kaufpreise für Wohnungen in mittelgroßen Gemeinden nach oben. In Hessen ist es beispielsweise Frankfurt, das Rüsselsheim, Bad Homburg & Co. noch teurer macht. Wer in der Mainmetropole selbst wohnen will, muss meist noch tiefer in die Tasche greifen. Im Durchschnitt 6510 Euro pro Quadratmeter werden in Frankfurt fällig*, wie fnp.de* berichtet.

Unter den Mittelstädten verzeichneten die Kommunen aus Nordrhein-Westfalen in der Analyse das höchste Preis-Plus: Etwa Detmold (+36 Prozent auf 2060 Euro) oder Gladbeck (+35 Prozent auf 1870 Euro). Am teuersten waren zu verkaufende Wohnungen in Süddeutschland, wo Konstanz mit 5560 Euro pro Quadratmeter (+ 10 Prozent) den Spitzenwert ablieferte – nochmal fast 1000 mehr als Bad Homburg, das sich gemeinsam mit Rosenheim (5080 Euro), Ludwigsburg (4300 Euro) und Friedrichshafen (4280 Euro) dennoch auch im bundesweiten Vergleich am oberen Ende der Preisskala wiederfindet.

Wohnungspreise in Hessen: Ostdeutsche Mittelstädte erheblich günstiger

Günstiger als in Hessen kommt davon, wer im Osten Deutschlands eine Wohnung kaufen will. Wie das Immobilienportal ausführt, ist Plauen mit 820 Euro pro Quadratmeter die günstige Mittelstadt der Analyse. Trotz eines Preiszuwachses von rund 11 Prozent. Auch Görlitz liegt mit 870 Euro unter der 1000-Euro-Marke. In Cottbus (1.740 Euro; +1 Prozent) und Frankfurt an der Oder (1.970 Euro; +3 Prozent) bleibe der Immobilienkauf ebenfalls „preiswert“, hieß es in einer Mitteilung. Im Osten übersteige das Wohnungsangebot vielerorts die Nachfrage.

Während die Preise für Wohnungen – egal ob zur Miete oder zum Kauf – immer weiter steigen, stehen gleichzeitig viele Wohnungen leer. Die Städte fordern deshalb ein Gesetz gegen den Leerstand von Wohnraum in Hessen. (red/ag) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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