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Prinzessin stellt sich in McDonalds-Filialen als Chefin vor

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Von: Sebastian Richter

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Im Rechtsstreit mit dem McDonalds-Konzern ergreift Carla Prinzessin von Hessen die Initiative. In den strittigen Filialen stellt sie sich als Geschäftsführern vor.

Ingolstadt – Im Rechtsstreit zwischen Carla Prinzessin von Hessen und McDonalds bahnt sich eine neue, bizarre Episode an. Am Dienstag (26. April) marschierte die Adelige einem Bericht der Bild zufolge in vier Filialen der Fastfood-Kette in Ingolstadt, stellte sich als neue Chefin vor und gab den Mitarbeitern Anweisungen. McDonalds bestätigte den Vorfall auf Nachfrage und erklärte, man sei gerade dabei den Fall zu bewerten.

Bereits seit einigen Jahren geht die Prinzessin von Hessen vor Gericht gegen McDonalds vor. Sie kämpft um ihren angeblichen Besitz: Mehrere Filialen der Restaurantkette, die sie nach dem Tod ihres Ehemannes beansprucht. Der 2020 bei einem Unfall verstorbene Otto Prinz von Hessen hatte die Restaurants zuvor über mehrere Jahre geführt.

Carla Prinzessin von Hessen hat mehrere McDonalds-Filialen besucht und sich als Chefin vorgestellt.
Carla Prinzessin von Hessen hat mehrere McDonalds-Filialen besucht und sich als Chefin vorgestellt. Um die Filialen in Bayern dreht sich ein langwieriger Rechtsstreit. © Christoph Hardt/dpa

Carla Prinzessin von Hessen streitet gegen McDonalds vor Gericht

Nach dem Tod ihres Mannes wollte die Prinzessin selbst Geschäftsführerin bleiben, nach Bild-Informationen verwehrte der Konzern ihr aber die Übernahme der Betriebe. „McDonald’s Deutschland ist mit Carla von Hessen oder ihren Kindern zu keinem Zeitpunkt eine vertragliche Beziehung eingegangen“, erklärte McDonalds auf Nachfrage unserer Redaktion.

Der folgende Rechtsstreit zwischen Carla Prinzessin von Hessen und McDonalds vor dem Oberlandesgericht München zieht sich bis heute hin. Nachdem das Landgericht München I im November 2021 zugunsten McDonalds‘ entschieden hatte, hat Carla Prinzessin von Hessen Berufung vor dem Oberlandesgericht eingelegt. Eine Entscheidung steht bis heute aus. Wie die Bild berichtet, soll die Witwe weiterhin für Geschäftskosten aufkommen, aber gleichzeitig keine Einnahmen verbuchen. McDonalds dementiert die Vorwürfe: „McDonald’s Deutschland ist aktuell zur Führung der vier Restaurants berechtigt, verwaltet vor diesem Hintergrund die Einnahmen und trägt alle ordnungsgemäß nachgewiesenen betriebsbezogenen Kosten“, so der Konzern in einer Stellungnahme.

Prinzessin von Hessen stellt sich in McDonalds-Filialen als Chefin vor

Bei ihren McDonalds-Besuchen am Dienstag (26. April) soll Carla Prinzessin von Hessen unter anderem den Sicherheitsdienst ausgetauscht haben, damit die Einnahmen nicht an den Konzern fließen. „Ich bin überglücklich, heute die Kontrolle über meine Geschäfte wieder übernommen zu haben“, zitiert die Bild-Zeitung Carla von Hessen.

Der inzwischen verstorbene Otto Prinz von Hessen und Carla Prinzessin von Hessen bei einer Weihnachtsgala 2016.
Der inzwischen verstorbene Otto Prinz von Hessen und Carla Prinzessin von Hessen bei einer Weihnachtsgala 2016. © Lindenthaler/Imago

McDonalds Deutschland erklärte, man war und sei grundsätzlich auch weiterhin zu einer außergerichtlichen Einigung bereit. „Selbstverständlich werden wir auch vertragliche Ansprüche auf Ausgleichszahlungen, soweit diese bestehen, gegenüber den Erben erfüllen“, heißt es in der Mitteilung. Ob der Besuch der Prinzessin von Hessen in den McDonalds Filialen in Ingolstadt Konsequenzen haben, oder gar Einfluss auf den Gerichtsprozess nehmen wird, bleibt unklar. (spr)

Derweil drohen McDonalds Probleme mit der Zulieferung von Speiseöl. Die Preise sollen aber zunächst nicht erhöht werden.

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