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Steinbach gewinnt Kampfabstimmung um Wahlkreis-Kandidatur

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Erika Steinbach

Frankfurt. Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach hat sich in einer Kampfabstimmung erneut als Bundestagskandidatin der CDU in Frankfurt durchgesetzt. Die 69 Jahre alte Bundestagsabgeordnete schlug am Samstag bei einer Delegiertenversammlung zwei jüngere Mitbewerber aus dem Feld.

Sie kann damit zum siebten Mal im Wahlkreis Frankfurt II antreten. Steinbach erhielt in einer Stichwahl 83 von 148 gültigen Stimmen, der 55 Jahre alte örtliche Kulturpolitiker Thomas Dürbeck 65. Der 30 Jahre alte Vorsitzende der Frankfurter Jungen Union, Ulf Homeyer, war bereits in einem ersten Wahlgang ausgeschieden.

Steinbach sprach anschließend von einem „schönen Ergebnis“, das sie als Vertrauensbeweis empfinde. Sie sitzt seit 1990 im Bundestag und hat den Wahlkreis mehrfach auch direkt gewonnen. In ihrer Vorstellungsrede hatte Steinbach den Wert von Ehe und Familie betont und härtere Strafen für Angriffe auf Polizisten gefordert. „Passen wir uns nicht an, sondern engagieren wir uns für unsere Werte“, sagte die zum konservativen Flügel der Partei zählende Steinbach. Dazu gehöre für sie auch die selbstverständliche Liebe zum Vaterland.

Die erneute Kandidatur der prominenten Abgeordneten war in der Frankfurter CDU umstritten, weil viele Mitglieder von ihrem altersbedingten Rückzug ausgegangen waren. Auch war der Vorwurf mangelnder Präsenz vor Ort laut geworden. „Es ist wichtig, dass wir die Generationen nicht gegeneinandertreiben“, sagte Steinbach. Sie gehöre zu einem Prozent der Bundestagsabgeordneten im Alter von über 65 Jahren, während diese Gruppe 16 Prozent der Bevölkerung stelle.

Vor der Wahl hatten Redner gemahnt, die für die CDU wichtige Gruppe der Vertriebenen nicht zu verprellen. Ebenso fanden sich aber Fürsprecher eines Generationswechsels. Die Kandidaten-Kür galt in der Frankfurter CDU-Spitze aber nicht als Richtungs-, sondern als Personenwahl. Der Wahlkreis geht traditionell an einen Bewerber aus dem konservativen und wirtschaftsnahen Flügel der CDU.

Im Wahlkreis Frankfurt I kandidiert wie erwartet der Bundestagabgeordnete Matthias Zimmer vom CDU-Arbeitnehmerflügel. Er war zuletzt durch Forderungen nach einer liberaleren, städtischeren CDU aufgefallen. Zimmer hatte keinen Gegenkandidaten und erhielt 102 von 118 Stimmen. (dpa)

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