Versicherung in der Ausbildung: Sicherer Start ins Berufsleben

Auszubildende stehen noch am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn und verdienen wenig. Doch gerade bei kleinem Budget benötigen sie eine Absicherung gegen die Risiken. Hier ein Überblick, welche Versicherung in der Ausbildung sinnvoll ist.
Auszubildende sollten sich gut überlegen, welche Versicherung sie in der Ausbildung wirklich benötigen. Sie brauchen keinen Rundumschutz, sollten aber auch nicht unterversichert sein. Deshalb ist ein ausführliches Gespräch beim Versicherungsberater Pflicht. Doch Vorsicht: Viele Versicherungsmakler wollen an den Berufsanfängern verdienen. Im Internet finden Lehrlinge viele nützliche Ratgeber und übersichtliche Infobroschüren zum Download. Wer sich vorbereitet und weiß, was er will, lässt sich zu keiner unnötigen Versicherung überreden.
Diese drei Versicherungen sind für jeden Azubi wichtig:
Krankenversicherung
Mit Beginn der Lehre müssen sich Azubis selbst krankenversichern. Die Familienversicherung gilt nicht mehr. Wie andere Arbeitnehmer auch dürfen Lehrlinge ihre Versicherung in der Ausbildung frei wählen. Dazu haben sie zwei Wochen Zeit. Nach Ablauf dieser Frist muss der Arbeitgeber den Azubi bei der Krankenkasse anmelden, bei der er zuletzt versichert war.
Der Beitragssatz ist gesetzlich geregelt und beträgt bei allen Kassen 15,5 Prozent. Sparen kann der Auszubildende trotzdem, indem er zum Beispiel regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen geht oder an Sportkursen teilnimmt. Viele Versicherungen bieten gesundheitsbewussten Mitgliedern nämlich Rabatte an.
Azubis, die vorher privat versichert waren, können ohne Probleme die Privatversicherung kündigen und zur gesetzlichen Krankenkasse wechseln. Oft lohnt sich jedoch eine private Zahnzusatzversicherung. Zahnarztkosten übersteigen schnell mehrere tausend Euro und sprengen das Budget eines Azubis bei weitem. Gerade für junge Leute sind die monatlichen Beiträge für die Zahnzusatzversicherung sehr gering und fallen kaum ins Gewicht.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Azubis sind in der Regel jung und gesund. Die meisten denken nicht daran, dass das Berufsleben schlagartig zu Ende sein kann – beispielsweise durch eine schwere Krankheit oder einen Unfall. Dabei wird bereits jeder fünfte Angestellte berufsunfähig. Gerade in den ersten Berufsjahren bestehen in der gesetzlichen Rentenversicherung keine und danach nur geringe Ansprüche bei Erwerbsunfähigkeit. Und auch der Staat springt nicht ein: Anspruch auf eine staatliche Erwerbsminderungsrente haben Arbeitnehmer erst nach fünf Jahren Berufstätigkeit.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist deshalb eine unverzichtbare Versicherung in der Ausbildung. Junge Leute haben dazu einen entscheidenden Vorteil: Die meisten sind noch topfit und bekommen daher güns¬tige Tarife, wenn sie sich den Versicherungsschutz frühzeitig sichern.
Haftpflicht
Die private Haftpflichtversicherung springt ein, wenn jemand einem anderen unabsichtlich oder aus Unachtsamkeit einen Schaden zufügt – also etwa das Handy des Freundes fallen lässt oder eine Fensterscheibe zerbricht. Werden dabei Menschen verletzt, kann das sehr schnell teuer werden. Behandlungskosten, Schmerzensgeld und Schadenersatz können in die Hunderttausende Euro gehen, wenn das Unfallopfer vielleicht nicht mehr arbeiten kann. Die private Haftplicht ist deshalb eine lohnende Versicherung in der Ausbildung.
In der Regel sind Auszubildende und Studenten aber noch über ihre Eltern haftpflichtversichert. Erst bei einer Zweitausbildung müssen Berufsstarter selbst eine solche Versicherung abschließen. Am besten fragen Eltern beim Versicherungsanbieter nach und lassen sich schriftlich bestätigen, dass die Versicherung während der Ausbildung gültig ist.