Für Touristen und Reisende: 27 Apartments für Wohnen auf Zeit an der Wilhelmsstraße

An der Wilhelmsstraße schafft der Anbieter Limehome 27 Wohnmöglichkeiten für Touristen und beruflich Reisende. Buchung, Bezahlung und Betrieb laufen komplett auf digitaler Basis.
Kassel – „Coming soon“ – die Schaufensterbeschriftung macht neugierig am Gebäude Wilhelmsstraße 8, wo im Erdgeschoss zwei Ladenlokale leerstehen. Doch nicht diesen gilt die Ankündigung der Marke Limehome, sondern den drei Etagen plus Dachgeschoss darüber: Die werden zurzeit zum Apartmenthaus für Geschäftsreisende und Städtetouristen ausgebaut.
27 solcher Wohnmöglichkeiten für kurz- oder längerfristige Aufenthalte sollen bis zum Sommer in dem Gebäude entstehen. „Wir schaffen urbane Lebensräume und leisten so einen Beitrag zur Belebung der Innenstadt Kassels”, sagt die Architektin Judith Fiebiger aus Kaiserslautern. Sie ist tätig für die Gebäudeeigentümer, die im Hintergrund bleiben wollen und auch hinter vier weiteren Limehome-Apartments stehen, die bereits 2018 in einem Gebäude an der Motzstraße eingerichtet wurden.
Dies sei „einer der Pionier-Standorte“ des Münchner Apartment-Betreibers gewesen, sagt Matthias J. Maas, bei Limehome für Expansion verantwortlich. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen 200 Mitarbeitende und betreut an 119 Standorten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Portugal und Ungarn über 1750 Wohnmöglichkeiten auf Zeit, für die Limehome ein komplett digitalisiertes Betriebsmodell entwickelt hat.
Wohnen auf Zeit in Kassel: Zeitgemäßes, wertiges Design
Buchen kann man die Apartments über die eigene Website oder über Anbieter wie Booking.com. Auch abgerechnet wird über diese Kanäle, das Check-in läuft über einen Türcode. Eine Rezeption gibt es nicht; alle Reinigungs-, Wartungs- und Sonderaufgaben werden von einem Serviceteam erledigt, das seine Aufträge per App erhält.
Dem regulären örtlichen Wohnungsmarkt kommt das Geschäftsmodell von Limehome nicht ins Gehege. Das Unternehmen mietet von Immobilienverwaltern Büro- und Gewerbeflächen an, lässt diese von den Eigentümern sanieren und stattet die Räume dann mit eigenem Budget als Kurzzeitwohnungen aus.
Dabei legt Limehome nach eigenen Angaben stets Wert auf ein zeitgemäßes, wertiges Design und verspricht dank des technologiebasierten Betriebsmodells Mietpreise, die nicht über denen eines Standard-Hotelzimmers liegen. Eine selbst entwickelte Software passt per Algorithmus die Preise ständig der Marktlage an. Rund ums kommende Wochenende etwa kostet ein Limehome-Apartment an der Motzstraße etwa 80 Euro bei Zwei-Personen-Belegung.

Apartments an der Wilhelmsstraße: „Platz- und ressourcensparender als die klassische Hotellerie“
„Mit unserem Betriebskonzept sind wir platz- und ressourcensparender als die klassische Hotellerie“, sagt Matthias J. Maas von Limehome. Auch die Entscheidung, in welchen Städten sich der Apartment-Betreiber ansiedelt, werde datengestützt getroffen. Für Kassel spreche insbesondere die Attraktivität für Geschäftsreisende aufgrund der zentralen Lage und der exzellenten Verkehrsanbindung sowie auch die touristische Anziehungskraft als Welterbe- und documenta-Standort.
Die Umbauarbeiten im künftigen Apartmenthaus an der Wilhelmsstraße laufen nach Angaben von Limehome bereits seit dem vergangenen Sommer. Man rechne mit einer Fertigstellung zwölf Monate nach Erhalt der Baugenehmigung.
Auch für die beiden Ladenflächen im Gebäude – links war zuletzt ein Corona-Testzentrum, rechts vormals die Modekette Ulla Popken ansässig – gibt es nach Angaben der Projektentwickler Interessenten: Unter anderem von Galerien, Einzelhandels- und Gastronomiekonzepten seien „bereits diverse Anfragen eingegangen“. (Axel Schwarz)
Pünktlich zum Start der documenta war alles fertig. Anderthalb Jahre hat es gedauert, das historische Wohnhaus an der Friedrichsstraße 13 zu sanieren und in ein Apartmenthaus zu verwandeln.