Schöner Tag vor der Kamera
Ablenkung von Leid und Schmerzen: Fotoaktion für schwerkranke Kinder und ihre Eltern
Kassel. Der 14-jährigen Sandy Madinskij ist ihre schwere Krankheit nicht anzusehen. Ihre Augen strahlen und sie lächelt tapfer in die Kamera. Die blonden Haare hat sie nach hinten gesteckt, das mintfarbene Kleid sitzt perfekt.
Sandy hat Knochenkrebs, im Mai bekam sie die Diagnose, ein Schock für die ganze Familie. Im Juni begann sie mit der Chemotherapie, in einer aufwendigen Operation wurde ihr eine Prothese in Schulter und Oberarm eingesetzt. Ein normaler Alltag ist für Sandy in weiter Ferne: Die ständigen Krankenhausaufenthalte und die Chemotherapie haben dem Mädchen zugesetzt.
Doch sie lächelt und schaut positiv in die Zukunft. „Ich wünsche mir so sehr, dass ich die Chemotherapie beenden kann. Ich möchte mir danach einen Wunsch erfüllen und in einem Lamborghini eine kleine Spritztour unternehmen“, schwärmt das Mädchen. „Ich möchte mir einen Wunsch erfüllen und in einem Lamborghini eine Spritztour unternehmen.“ Sandy Madinskij
Am „Help Portrait Day“, der am Samstag erstmalig in Kassel stattfand, stehen Sandy und ihre Familie im Mittelpunkt: Sie wurden professionell geschminkt und gestylt und dann von Fotografen für ein Portrait in Szene gesetzt. Danach wurden die Bilder gedruckt und gerahmt und als Geschenk an die Familien übergeben. „Wir möchten Kindern und ihren Familien, die nicht viel Glück im Leben hatten, einen schönen Tag und ein unvergessliches Erlebnis schenken“, erklärt Organisatorin Anke Garba. Die gelernte Visagistin und Fotografin aus Calden arbeitet bereits seit zehn Jahren mit der „Elternhilfe für das krebskranke Kind“ in Göttingen zusammen.
Das Besondere an dem Tag ist, dass alle Helfer ehrenamtlich im Einsatz sind: die Visagistinnen, die Friseure, die Fotografen und sogar das Catering-Team. Die meisten sind selbständig und schließen ihre Geschäfte, um die Aktion zu unterstützen. Und auch das Fotostudio musste nicht angemietet werden: Inhaber Stefan Magister vom „Casa Combibo“ im Kasseler Kleingartenverein Giesewiesen stellte für die Aktion seine Gaststätte zur Verfügung. „Wir alle setzen unsere Fähigkeiten so ein, um den Menschen ein Stück Normalität und eine schöne Erinnerung zu schenken. Das schönste Geschenk für uns sind aber die strahlenden Augen und die Freude über die gerahmten Erinnerungen“, sagt Anke Garba.
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