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AfD-Veranstaltung auf Kasseler Königsplatz: 250 Gegendemonstranten

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb, Sina Beutner

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Kassel. Rund 250 Menschen haben am Samstag in Kassel gegen eine Kundgebung der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) demonstriert.

Die 250 Demonstranten, die am Samstag dem Aufruf des Bündnisses gegen Rechts gefolgt waren, bewiesen Standvermögen: Eineinhalb Stunden pfiffen und schrien die Frauen und Männer auf dem Kasseler

Aktualisiert: 17.48 Uhr

Königsplatz eine Wahlkampfveranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) nieder. „Nazis raus“ wurde immer wieder in Richtung der rund 100 Anhänger der AfD gerufen, die verschiedenen Rednern auf der Bühne lauschten. Zum Schluss gar im strömenden Regen. Mehrere hundert Polizisten sorgten dafür, dass es zu keinen körperlichen Auseinandersetzungen zwischen beiden Lagern kam.

Albrecht Glaser, Sprecher der AfD im Landesvorstand Hessen, bezeichnete die Gegendemonstranten als Straftäter, weil es eine Straftat sei, eine Demonstration zu stören. Bernd Venjakob (AfD Westfalen-Lippe) rief den Demonstranten hinter der Absperrung zu: „Eure Eltern wählen AfD“.

Obwohl nur 100 Anhänger der Partei auf den Königsplatz gekommen waren, gaben sich die Protagonisten auf der Bühne selbstbewusst. „Wir werden eine Volkspartei, eine große Volkspartei“, prophezeite Glaser. Zuvor griff er massiv die CDU an. „Die CDU ist ein Wurm mit einem Merkel-Gesicht. Auch dieser Wurm wird nicht in der Lage sein, zu überleben.“ Die Frauen und Männer vor der Bühne, die von Dieter Gratzer, Spitzenkandidat der AfD in Kassel, mit Deutschland-Fahnen für eine buntere Kulisse an diesem grauen Nachmittag ausgestattet worden waren, belohnten solche Sprüche mit Applaus. „Merkel muss weg“ forderten sie wiederholt. „Europa macht entweder seine Außengrenzen zu oder es gibt Europa in wenigen Jahren nicht mehr“, sagte Glaser mit Blick auf die Flüchtlingspolitik. Eine Forderung, die beim Publikum mit den schwarz-rot-goldenen Flaggen gut ankam. Ebenso, dass Venjakob die Bundesregierung als „volksverachtende Bande“ bezeichnete. Er versprach seinen Anhängern, dass die AfD so lange auf die Straße gehen werde, bis „diese Bande auf dem Scheiterhaufen der Geschichte gelandet ist“.

Mit Sprüchen wie „Halt die Fresse“ reagierten die Gegendemonstranten auf diese Ausführungen. Die AfD sei ein „Sammelbecken für Rassisten und Menschenverachter“, hatte ein Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) beim Auftakt der Kundgebung der Gegendemonstranten gesagt. „Nicht die Flüchtlinge sind eine Bedrohung für den Rechtsstaat, sondern die AfD ist es.“

Während der Wahlversammlung und der Gegendemonstration wurden die Straßenbahnen umgeleitet.

Was auf dem Königsplatz los war, können Sie auch auf www.kassel-live.de nachlesen.

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Kurzclips vom Königsplatz

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