Aktion Advent: Oma nimmt Enkelin bei sich auf

Die vierjährige Enkeltochter Jenny ist Roswitha H.’s ganze Wonne. Das kleine, blond gelockte Mädchen lebt seit seiner Geburt bei der Großmutter. Jennys Mutter und Roswithas Tochter konnte sich nicht um das Neugeborene kümmern.
So beantragte die Oma das Sorgerecht, das sie auch bekam. Dabei waren eigentlich die Voraussetzungen denkbar ungünstig. Drei Jahre vor der Geburt der Kleinen war Roswitha H. unglücklich von einer Leiter gestürzt. Dabei verletzte sie sich so stark, dass sie fortan auf einen Rollstuhl angewiesen war. Man stellte ihr mit der nötigen Krankengymnastik in Aussicht, dass sie wieder laufen könne. Doch die damals 48-Jährige war so geschockt, dass sie depressiv wurde, zu nichts mehr Lust hatte und unaufhörlich an Gewicht zulegte.
Zu nichts mehr Lust
An Laufenlernen war in dem Stadium nicht zu denken. Bis Jenny geboren wurde. Da hatte Roswitha plötzlich wieder ein Ziel vor Augen, für das es sich zu kämpfen lohnte. In den vergangenen vier Jahren hat die engagierte Oma 60 Kilogramm abgenommen. Sie trainiert nicht nur mit der Krankengymnastin, sondern auch Zuhause und macht große Fortschritte.
Mit ihrer Erwerbsunfähigkeitsrente und ergänzender Grundsicherung kommt sie gerade so über den Monat. Kleineren Anschaffungen, Spielzeug für Jenny und der Kauf von Kleidung gehen monatelange Sparbemühungen voraus. Roswitha H. möchte sich und ihrer Enkelin gern einmal ein paar kleine Wünsche erfüllen.
Eine Oma zum Leihen?
Ein Projekt in Kassel macht es möglich: In Kassel gibt es mehr und mehr junge Familien, die keine familiären Kontakte in erreichbarer Nähe haben. Die Lösung: Ein Projekt von Christine Bremer vermittelt Leihgroßeltern.